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Besprechung CD

Chopin – Valses

Hungaroton HCD32468

1 CD • 65min • 2006

08.03.2007

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 7
Klangqualität:
Klangqualität: 8
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 8

Der Beginn eines großen, ehrgeizigen Projektes mit philologischer Begleiterscheinung! Auf Pleyel-Instrumenten nimmt der knapp 40jährige, aus Parma stammende, in Budapest u.a. von Ferenc Rados und Sándor Falvai ausgebildete Pianist Alex Szilasi das Gesamtwerk Frédéric Chopins auf. Für die erste Folge mit den 19 überlieferten Walzern und den drei Ecossaises hat er ein ungemein wohlklingendes, überhaupt nicht altertümlich anmutendes, 2,80 Meter langes Originalinstrument ausgewählt. Die erwähnte philologische Begleiterscheinung besteht darin, dass die französische Edition Fuzeau – mit Szilasi als Redakteur – eine Faksimileausgabe der Urtexte herausgibt.

Interessanterweise sind zu Lebzeiten Chopins nur acht Walzer in Druck erschienen. Über ihren musikgeschichtlichen, musiksoziologischen und stilistischen Stellenwert etwa in Nachbarschaft zu den wienerischen Dreivierteltakt-Popularitäten, zu sinfonischen Einarbeitungen (Berlioz!), vor allem aber im Hinblick auf die walzer-dramaturgische Urform in der zweiteiligen Aufforderung zum Tanz von Weber wird im Begleitheft ausführlich informiert (Tamás Várkonyi).

Szilasis Zugriff, sein Verständnis dieser in manchen Passagen durchaus auch Mazurka-Elemente enthaltenden Tänze – bis hin zu den edelsten, elegantesten, brillanten Schmuckstücken – zeigt Temperament, eine zuverlässige, abrt im Bereich der Grenzbelastungen nicht unbedingt geschmeidige Technik. Die eine oder andere Flüchtigkeit mag am Rande stören (Walzer Es-Dur KK IVb Nr. 10), zumal dann, wenn man ausgefeilte, fesselnde, atmosphärisch bezaubernde Einspielungen wie jene von Zoltán Kocsis oder Adam Harasiewicz zum Vergleich heranzieht. Weitere bedeutende Aufnahmen mit Lipatti, Rubinstein und Géza Anda (die herbstlichste, nachdenklichste von allen!) sind auf die 14 „bekannten“ Walzer begrenzt. Cziffras zwei Versionen führen in exzentrische, rhapsodische Abenteuerregionen; Varianten jüngerer Interpreten wie Mursky oder Tharaud bewegen sich im sozusagen glitzernden Graubereich des Versuchens, der Annäherung, ohne jedoch besondere Spuren zu hinterlassen.

Vergleichs-aufnahmen:

Nr. 1 – 19: Kocsis (Philips); Mursky (Hänssler PH 04066); Tharaud (Harmonia mundi HMC 901927), Cziffra (EMI 5 75029 2); Swann (Agorá AG 024); Biret (Naxos 8.501501); Nr. 1–17: Harasiewicz (Philips); Luisada (DG 463 069-2); Nr. 1-14: Anda (Great Pianists Philips 456 772-2); Lipatti (EMI); Rubinstein (RCA); Cziffra (Philips).

Peter Cossé † [08.03.2007]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Frédéric Chopin
1Walzer a-Moll op. post. KKIVb Nr. 11
2Valse As-Dur op. post. KKIVa Nr. 13
3Valse E-Dur op. post. KKIVa Nr. 12
4Valse Es-Dur KK IVa Nr. 14
5Valse e-Moll op. posth. KKIVa Nr. 15
6Valse Es-Dur KK IVb Nr. 10 Anh
7Grande Valse brillante Es-Dur op. 18
8Grande Valse Brillante As-Dur op. 34 Nr. 1
9Grande Valse Brillante a-Moll op. 34 Nr. 2
10Grande valse brillante F-Dur op. 34 Nr. 3
11Walzer h-Moll op. 69 Nr. 2
12Valse Ges-Dur op. 70 Nr. 1
13Valse f-Moll op. 70 Nr. 2
14Valse Des-Dur op. 70 Nr. 3
15Walzer As-Dur op. 64 Nr. 3
16Walzer As-Dur op. posth. (L' Adieu)
17Valse Des-Dur op. 64 Nr. 1 (Valse; aus: Walzer op. 064)
18Walzer cis-Moll op. 64 Nr. 2
19Grande Valse A-Dur op. 42
20Écossaise D-Dur op. 72 Nr. 3
21Écossaise G-Dur op. 72 Nr. 4
22Écossaise Des-Dur op. 72 Nr. 5

Interpreten der Einspielung

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