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Besprechung CD

Heinrich Schütz

Historia der Auferstehung Jesu Christi

cpo 777 027-2

1 CD • 60min • 2004

10.05.2005

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 10
Klangqualität:
Klangqualität: 9
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 10

Die Auferstehungs-Historie von Heinrich Schütz gilt als das erste deutschsprachige Oratorium, doch darf man über dieser Pioniertat nicht die Vorgeschichte des Werkes aus den Augen verlieren. Seit der Reformation war es am Dresdner Hof üblich, in der Vesper des Ostersonntags eine Auferstehungsmusik aufzuführen, deren Text vom Reformator Johannes Bugenhagen aus den Berichten der vier Evangelien zusammengestellt worden war. Antonio Scandello, der Vorgänger von Heinrich Schütz als Dresdner Hofkapellmeister, gestaltete diese Auferstehungsmusik erstmals dramatisch, indem er eine musikalische Rollenverteilung zwischen dem Evangelisten und den einzelnen redenden Personen einführte. Schütz hat dieses Werk in den ersten Jahren seines Dresdner Amts offensichtlich selbst einige Male aufgeführt, und er machte es auch zur Grundlage seiner eigenen Version der Auferstehungs-Historie. Neu ist bei Schütz der musikalische Ausdruck des Geschehens und der Affekte der Personen in einem engen Wort-Ton-Verhältnis, das für die damalige Zeit revolutionär war. Bewahrt hat Schütz aus der Vorlage die Besetzung der einzelnen Rollen mit jeweils mehreren Sängern, durch die das Mißverständnis einer für die damalige Zeit unpassenden szenischen Aufführung von Bibeltexten vermieden wurde und die überdies eine stärkere musikalische Durchdringung des vertonten Textes ermöglichte.

Manfred Cordes legt mit seinem Ensemble Weser-Renaissance Bremen eine außerordentlich stimmige und dadurch unmittelbar berührende Interpretation der Auferstehungs-Historie vor. Das in seiner musikalischen Haltung und in der Timbrierung der Stimmen hervorragend aufeinander abgestimmte Vokalensemble wird von feinfühligen Instrumentalisten bestens sekundiert. So findet diese Interpretation einen perfekten Mittelweg zwischen objektiver Kühle der Renaissancepolyphonie und der subjektiven Gestaltung des anbrechenden Barock. Und genau am Scheideweg der beiden Epochen hat Schütz diesen wundervollen Erstling des deutschen geistlichen Oratoriums geschrieben.

Detmar Huchting [10.05.2005]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Heinrich Schütz
1Surrexit pastor bonus SWV 469
2Historia der Auferstehung Jesu Christi SWV 50
3Ich bin die Auferstehung und das Leben SWV 324
4Weib, was weinest du SWV 443
5Feget den alten Sauerteig aus SWV 404

Interpreten der Einspielung

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