cpo 999 853-2
1 CD • 73min • 2001, 2002
23.08.2004
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Bedeutung kommt dieser Publikation vor allem hinsichtlich der kleinen, weitgehend unbekannten Stücke zu. Roland Pöntinen schenkt sein Augen- und Fingermerk den Sieben kurzen Stücken, von denen das sechste eine „Zauberflöten“-Anspielung enthält. Und Pöntinen ist sich auch nicht schade, einmal Busonis – freilich etwas schwergängiges – Perpetuum mobile und die so gut wie nie zu hörende Prélude & Etude en arpèges-Kombination zum Besten zu geben. Dies alles hat Sinn und wird allen Busoni-Freunden und -Fahndern hinreichend Ansporn sein, diese sehr ausführlich kommentierte Edition zu erwerben.
Enttäuschend jedoch in den matten Gestaltungsbemühungen von Pöntinen sind meiner Ansicht nach die Hauptstücke, nämlich die Elegien, ausgefallen. Wenig Magie, wenig klangliches Glühen, obwohl die so grundverschiedenen „Texte“ doch eine Fülle von Anhaltspunkten bieten würden, gleichsam italienische Flagge zu zeigen (Nr. 2: All’Italia!) oder in flinken, flirrenden Passagen der Nummer 7 ein rhythmisch-melodisches Feuerwerk zu zünden. Pöntinen scheint hier in Turandots Frauengemach eher auf Gemächlichkeit zu setzen. So erinnert man sich unwillkürlich der phänomenalen MDG-Einspielung von Claudius Tanski im Rahmen einer der besten Busoni-Selektionen des gesamten Repertoires.
Peter Cossé † [23.08.2004]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Ferruccio Busoni | ||
1 | Sieben Elegien | |
2 | Perpetuum mobile | |
3 | Sieben kurze Stücke | |
4 | Prélude et Étude en arpège |
Interpreten der Einspielung
- Roland Pöntinen (Klavier)