Josef Gabriel Rheinberger Klavierwerke Vol. 6
Prezioso 800.049
1 CD • 78min • 2002
09.01.2003
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Obwohl das kompositorische Schaffen des „späten“ Rheinberger eher der Orgel-und Chormusik galt, hinterließ der junge Rheinberger ein recht ansehnliches Klavierwerk. Nach 1874 komponierte er jedoch so gut wie nichts mehr für das „Pianoforte“, da der Markt bereits mit qualitativ guter Klaviermusik gesättigt war, und der Konkurrenzdruck immer größer wurde.
Rheinbergers Kompositionen atmen die Poesie der Romantik, und erinnern manchmal sogar an Brahms. Besonders hervorzuheben sind die Zwölf Vortragsstudien op. 183, seinem vorletzten Klavierwerk. Die geraden Nummern sind jeweils ein Kanon in immer abgewandelterer Form, während die ungeraden Satznummern verschiedene Charakterstücke bilden. Titel wie Impromptu oder Trauermarsch lassen uns sofort an Schubert und Chopin denken.
Der liechtensteinische Pianist Jürg Hasselmann erweckt unser Interesse, da er mit seinem klanglich differenzierten und stets prägnanten Klavierspiel immer die musikalische Gesamtheit eines Werkes im Blick behält. Besonders berührend ist die Romanze aus den Pianoforte-Studien für die linke Hand allein op. 113, und hier zeigt sich, wie sensibel und gefühlvoll Hasselmann ans Werk geht. Aber auch das Charakterstück Ermahnung aus den Zwölf Vortragsstudien op. 183 verdeutlicht, daß man dem Rheinbergerschen Klavierschaffen in Zukunft mehr Beachtung schenken sollte.
Andreas Paar [09.01.2003]
Anzeige
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Josef Rheinberger | ||
1 | 3 Stücke op. 78 | |
2 | Pianoforte-Studien für die linke Hand allein op. 113 | |
3 | 12 Vortragsstudien op. 183 |
Interpreten der Einspielung
- Jürg Hanselmann (Klavier)