
Hyperion 66987
1 CD • 73min • 1997
01.07.1998
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Nicht den programmusikalischen Realismus des vier Jahre jüngeren Richard Strauss, sondern philosphische Ideen und Zahlensymbolik hatte der schottische Arzt und Musiker William Wallace (1860- 1940) bei der Komposition seiner großangelegten, 1899 uraufgeführten und dann für fast hundert Jahre vergessenen Schöpfungs-Sinfonie im Sinn. Aber auch der davon unbelastete Hörer kann die Wagnerschen Klangfluten genüßlich auf sich wirken lassen, mit denen Wallace in vier an das traditionelle Sinfonie-Schema angelehnten Sätzen den leeren Raum, das dreifaltige Licht, die Teilung von Wasser und Erde und schließlich die Erschaffung des Menschen beschreibt. Die 1900 uraufgeführte Suite Pelléas and Mélisande steht mit ihrer Leidenschaftlichkeit und Dramatik im direkten Gegensatz zu den stilleren, introvertierteren Vertonungen von Fauré, Debussy oder Sibelius und rückt das Maeterlincksche Seelendrama in die Nähe von Tristan und Isolde. Die Eumeniden von 1893 zeigen einen ungebrochen romantischen Tonfall, der an einen schottischen Dvorák denken läßt. Ein Leckerbissen für Raritätensammler und Klangfetischisten!
Peter T. Köster † [01.07.1998]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
William Wallace | ||
1 | Creation Symphony cis-Moll | |
2 | Pelléas et Mélisande (Suite für Orchester) | |
3 | Prelude to the Eumenides |