Naxos 8.555785
1 CD • 76min • 2002
26.11.2002
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Mit seinen beiden Cellosonaten op. 5 betrat Beethoven 1796 Neuland, hatte doch niemand vor ihm die Möglichkeiten dieses sonoren Instruments kompositorisch so phantasievoll genutzt. Die hier vorliegenden Interpretationen machen die Aufbruchsstimmung, welche die Cellowelt damals erfaßt haben muß, spürbar, die Agilität und Vitalität, mit der hier musiziert wird, ist bezwingend. Ohne sich in Manierismen zu verlieren oder das klassische Ebenmaß zu verlieren stacheln sich Maria Kliegel und Nina Tichman zu einem äußert anregenden musikalischen Zwiegespräch an, in dem jede Ausdrucksnuance in den formalen Zusammenhang eingebettet ist.
Maria Kliegels Ton ist bei aller sonoren Tiefe äußert obertonreich, die Töne, die nicht selten regelrecht aus der Tiefe ausgegraben werden, können atmen und sich aussingen. Den Gegenpol bildet das schlanke und klare Spiel Nina Tichmans, die sich als ebenso souveräne wie sensible Partnerin erweist. Die sehr musikantisch gespielten Variationen und die Adaption der Hornsonate op. 17 ergänzen diese revolutionären Sonaten aus Beethovens erster Schaffensperiode.
Das Klangbild ist sehr klar und transparent, die hier so wichtige tiefe Mittellage besitzt Raum und Wärme. Daß die Instrumente eine Spur zu weit im Stereopanorama auseinanderliegen, fällt auf Grund des ausgezeichneten Gesamteindrucks dieser Produktion kaum ins Gewicht.
Robert Spoula [26.11.2002]
Anzeige
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Ludwig van Beethoven | ||
1 | Hornsonate F-Dur op. 17 | |
2 | Sonate F-Dur op. 5 Nr. 1 für Violoncello und Klavier | |
3 | Sieben Variationen über »Bei Männern, welche Liebe fühlen« aus »Die Zauberflöte« Es-Dur WoO 46 für Violoncello und Klavier | |
4 | Sonate g-Moll op. 5 Nr. 2 für Violoncello und Klavier |
Interpreten der Einspielung
- Maria Kliegel (Violoncello)
- Nina Tichman (Klavier)