Berlin Classics 0017412BC
1 CD • 50min • 2000
11.01.2002
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Siegfried Matthus (* 1934) arbeitet schon seit langem an einer Oper nach Michael Endes Unendlicher Geschichte und unterhielt mit dem Autor darüber bis zu dessen Tod einen regen Austausch. Sozusagen als Appetitanreger hat er nun zunächst eine Abfolge von zehn Orchesterszenen vorgelegt, in denen die Protagonisten und Hauptstationen des Epos umrissen werden. Verbunden und kommentiert werden diese Szenen von einem Sprecher; das Ganze müßte also eher ein Melodram als eine „Orchesterphantasie“ genannt werden.
Das Linzer Bruckner Orchester unter seinem derzeitigen Chefdirigenten Ingo Ingensand liefert eine sehr solide Ersteinspielung. Gleichwohl wird mitunter hörbar, daß die in manchem vernachlässigte Spielkultur (Streicherklang, Balance, Farbigkeit) einer längerfristigen Arbeit durch einen guten Orchestererzieher bedürfte. Die laut Booklet audiophile Aufnahmetechnik legt manche Schwächen schonungslos offen; zugleich fehlt es dem Klang an Raumwirkung. Die farbige, brillante, stilistisch an erstklassigen Film-Soundtracks orientierte Musik und die beschwörende Erzählkunst von Michael Heltau lassen über solche Mankos gern hinweg sehen: Ein Konzept, das auch in der Lage sein sollte, jüngere und bislang an Klassik nicht so sehr interessierte Hörer anzusprechen.
Dr. Benjamin G. Cohrs [11.01.2002]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Siegfried Matthus | ||
1 | Land der Phantasien |
Interpreten der Einspielung
- Michael Heltau (Sprecher)
- Bruckner Orchester Linz (Orchester)
- Ingo Ingensand (Dirigent)