Globe GLO 5197
1 CD • 55min • 1999
01.09.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Den Russen Sergej Tanejew kennt die Nachwelt fast nur noch als Schüler Tschaikowskys (dessen Klavierkonzerte er ur- und erstaufführte) und als Lehrer Scriabins und Rachmaninoffs. Aber der einstige Direktor des Moskauer Konservatoriums und Verfasser eines Buches über den "beweglichen Kontrapunkt im strengen Satz" war auch, ja vor allem anderen ein begnadeter Komponist, dessen Schaffen sich vor einem ungewöhnlich weiten, russisch-europäischen Horizont entfaltete. Tanejews op. 27 von 1909 umfaßt zwölf Chöre nach Gedichten seines Zeitgenossen Jakow Polonsky: hochdramatische, philosophische, stimmungsvolle Gesänge, Zeugnisse einer erlesenen Kompositionskunst.
Der Niederländische Kammerchor wird bei der Aufnahme dieses Zyklus bis an die Grenzen seiner Stimm- und Ausdruckskraft gefordert. Den Sängerinnen und Sängern, die unter ihrem neuen Leiter Tõnu Kaljuste der musikalischen Vollkommenheit noch näher gerückt scheinen, gelingt ein leidenschaftliches Plädoyer für diesen russischen Meister, der endlich und unwiderruflich aus dem Dornröschenschlaf in den Enzyklopädien erweckt werden sollte.
Susanne Stähr [01.09.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Sergej Tanejew | ||
1 | Zwölf Lieder op. 27 für Chor |