
Marco Polo 8.225116
1 CD • 74min • 1999
01.10.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Mit dieser CD folgt Marco Polo seinem bekannten Motto: eine Markt-Lücke öffnen, um sie gleich selbst wieder zu schließen. Und das ist in Ordnung so. Die Musik des portugiesischen Kurzzeit-Liszt-Schülers José Vianna da Motta (1868- 1948) gibt sehr viel mehr nicht her. Sie bietet hier und da durchaus gefällige Momente für Freunde des rhythmisch einfach und melodisch schlicht Folkloristischen. Harmonisch-rhythmisch betrifft dies etwa 65 Prozent dieser Einspielung. Das einzige anspruchvollere Werk der Auswahl - die D-Dur-Sonate - stammt aus dem Jahr 1885 (dem Jahr seines Besuchs bei Liszt in Weimar) und zeigt ebenso einen folkloristischen Ansatz, erweist sich aber im Pianistischen als vollgriffiger und mitunter sogar virtuos. Was die Kunst der Themenverarbeitung und -durchführung angeht, kommt Vianna da Motta (der ab 1882 drei Jahre bei den Scharwenka-Brüdern in Berlin studiert hat) dabei allerdings über gediegenes Handwerk ohne Witz oder gar eine persönliche Handschrift nicht hinaus. Pianistisch hat Sequiera Costa nur Hausmannskost anzubieten. Auch klanglich bewegt sich diese Aufnahme in einem eindimensional beschränkten Rahmen.
Kalle Burmester [01.10.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
José Vianna da Motta | ||
1 | Sonate D-Dur | |
2 | Cena portuguesas op. 9 | |
3 | Ballada op. 16 | |
4 | Cena portuguesas op. 18 | |
5 | Barcarola op. 1 Nr. 1 | |
6 | Adeus, minha terra op. 15 Nr. 2 |
Interpreten der Einspielung
- Sequeira Costa (Klavier)