Cyprés CYP1626
1 CD • 56min • 2000
01.05.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Es ist unglaublich: 1773, als Mozart seine "kleine" g-Moll-Sinfonie schrieb und Haydn mit seinen 50er-Sinfonien den sogenannten "Sturm und Drang" schon hinter sich gelassen hatte, komponierte François Francœur eine Hochzeitsmusik, die noch tief im Barock verwurzelt war und ganz der aristokratischen Etikette Genüge leistete. Daniel Cuiller hat aus ihr eine prächtige Orchestersuite zusammengestellt und zeigt, daß diese Musik bei allen konservativen Zügen wirklich der lebendige und seinerzeit aktuelle Ausdruck einer Gesellschaftsschicht war, die ganz in sich ruhte. Das Gegenstück ist eine Suite aus Rameaus Les Indes Galantes, fast vierzig Jahre älter, seinerzeit aber sehr modern.
In beiden Stücken fällt auf, daß Frankreichs Beitrag zur Entwicklung der Sinfonie vor allem in der frühzeitigen Entwicklung einer echten Orchestrierung zu sehen ist (diesbezüglich war Rameau innovativer als Händel oder Telemann). Die vorliegende Interpretation erfaßt diese Dimension hervorragend und überzeugt durch ein ebenso prägnantes wie homogenes Spiel.
Dr. Matthias Hengelbrock [01.05.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
François Francoeur | ||
1 | Symphonies pour le Festin Royal du Comte d'Artois | |
Jean-Philippe Rameau | ||
2 | Suite de Divertissement (aus: Les Indes galantes) |
Interpreten der Einspielung
- Ensemble Stradivaria (Ensemble)