Pastoral Masses
Supraphon SU 3475-2 231
1 CD • 62min • 2000
01.06.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Als der Franziskanerpater Georgius Zrunek (1736- 1789) seine erste Weihnachtsmesse komponierte, ging es ihm darum, die Frohe Botschaft in eingängiger musikalischer Form dem Volke zu vermitteln: Mährische Weisen klingen an, lautmalerisch wird die Pastoralidylle nachgezeichnet bis hin zum Blöken der Schafe, doch bei aller Naivität wirkt das Ergebnis ursprünglich und unverfälscht, vermag unmittelbar zu berühren. Zruneks heutiger Kollege Jir*í Pavlica (Jg. 1953) nahm sich die Technik zum Vorbild; seiner Kurzmesse aber fehlt jeder Charme des Authentischen. Streckenweise nähert sich die international kompatible Klangsprache dem Musicalgenre an - etwa beim Gloria mit integriertem Glockengeläut oder beim Credo, das mit anderem Text auch wunderbar als Liebesduett durchginge. Das Agnus Dei gar erinnert an die Melodie eines Werbespots (Liebe ist, wenn es ... ist). Pavlicas Musik tut niemandem weh - "hübsch" wäre das zutreffende, künstlerisch aber vernichtende Attribut. Der überzeugende Ars Brunensis Chor muß - und sollte - vor anspruchsvollerem Repertoire nicht zurückschrecken.
Susanne Stähr [01.06.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Jirí Pavlica | ||
1 | Missa brevis | |
Georgius Zrunek | ||
2 | Missa prima pro festis Natalitiis in F |
Interpreten der Einspielung
- Tereza Merklová (Sopran)
- Petra Noskaiová (Alt)
- Ales Jenis (Bariton)
- Antonín Stehlík (Bariton)
- Ales Procházka (Baß)
- Kammerorchester Brünn (Orchester)
- Ars Brunensis Chorus (Chor)
- Roman Válek (Dirigent)