Musikszene Schweiz MGB CD 6169
1 CD • 65min • [P] 2000
01.06.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Klassik Heute
Empfehlung
Zwei kaum bekannte, ganz verschiedenartige Beiträge schweizerischer Herkunft zur Gattung Violinkonzert: Das 1921 vom Widmungsträger Adolf Busch uraufgeführte spätromantische A-Dur-Werk von Hermann Suter, dessen lichtdurchflutete, von naturhafter Lyrik erfüllte Ecksätze ein düsteres, autobiografisch gefärbtes Tempestoso umschließen, und das in der Verbindung von konstruktiven Elementen und plastischem Ausdruck höchst originelle Konzert des in Moskau geborenen Wladimir Vogel, der von 1964 bis zu seinem Tod 1984 in Zürich lebte. Vogel benutzt eine ganz eigenwillige Art von Zwölftontechnik, die weder konsonante Intervalle noch tonale Bindungen scheut, die Reihen thematisch verwendet und im hintersinnig-turbulenten Finale gar an Mozarts Zauberflöten-Ouvertüre erinnert. Dem vielfarbig eingesetzten Orchester kommt eine wichtige Rolle zu, so daß der Komponist von einem "Konzert für Violine und für Orchester" sprach. Beide Werke sind geigerisch anspruchsvoll und werden von Bettina Boller, ausgezeichnet assistiert von dem sehr differenziert spielenden Kammerorchester Lausanne, technisch souverän und musikalisch fesselnd dargeboten.
Peter T. Köster † [01.06.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Wladimir Vogel | ||
1 | Violinkonzert (1940) | |
Hermann Suter | ||
2 | Violinkonzert A-Dur op. 23 |
Interpreten der Einspielung
- Bettina Boller (Violine)
- Orchestre de Chambre de Lausanne (Orchester)
- Jürg Wyttenbach (Dirigent)
- Mario Venzago (Dirigent)