»Cellologue«
Simone Drescher
GWK Records 159
1 CD • 53min • 2022
19.10.2024 • 10 10 10
Wenn Simone Drescher im Booklet ihrer neuen CD als eine der „interessantesten Cellistinnen ihrer Generation“ angekündigt wird, sollte man das nicht nur als Allgemeinplatz und typischen PR-Text abtun. Spätestens nach dem Hören dieser CD schwant dem geneigten Musikfreund, dass da durchaus was dran sein könnte, denn Simone Drescher bietet hier nicht nur ein äußerst spannendes Programm, das verschiedene Facetten des Cellos und Cellospiels ebenso wie seine Historie mit modernen bzw. zeitgenössischen Kompositionen spiegelt. Die Bandbreite reicht von einer Suite von Enric Casals, dem Bruder des berühmten Cellisten Pablo Casals, bis hin zu Werken von Pēteris Vasks und David Chaillou.
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Georgian Project
Shorena Tsintsabadze
Ars Produktion ARS 38 375
1 CD/SACD stereo/surround • 59min • 2024
12.09.2024 • 8 9 8
Die in Moskau geborene, georgischstämmige Pianistin Shorena Tsintsabadze ist auf CD bislang vor allem mit romantischem Repertoire hervorgetreten, das über große Namen wie Schumann, Brahms oder Rachmaninow bis hin zu den Klavierkonzerten von Sergej Ljapunow reicht. Auf ihrem neuen Album, einmal mehr bei Ars Produktion erschienen, wendet sie sich nun der Musik ihrer georgischen Heimat zu im Rahmen eines Überblicks von den Anfängen zu Beginn des 20. Jahrhunderts bis ins Jahr 2024.
Lost In Style
Kirill timofeev & Evgeny Sinaiski
Solo Musica SM 416
1 CD • 57min • 2022
31.01.2023 • 8 8 8
Seit zwanzig Jahren bilden der Cellist Kirill Timofeev, auch als Mitglied des Rastrelli-Celloquartetts bekannt, und der Pianist Evgeny Sinaisky, Sohn des Dirigenten Vassily Sinaisky, ein Duo, und mit „Lost in Style“ liegt nun ihr erstes gemeinsames Album vor. Dahinter verbirgt sich eine locker gefügte Zusammenstellung von Zyklen und Einzelstücken von Komponisten aus dem russischen bzw. sowjetischen Kulturraum, teils Exilanten, in denen die besagten Stilisierungen, das Aufgreifen und Arrangieren spezifischer Idiome also, eine zentrale Rolle spielen.
Tsintsadze
24 Preludes for Piano
Grand Piano GP783
1 CD • 53min • 2018
21.05.2019 • 10 10 10
Zur Zeit der Sowjetunion entstanden dort etliche Zyklen von Préludes oder auch – in Anknüpfung an Bachs Wohltemperiertes Klavier – Präludien und Fugen durch sämtliche Dur- und Molltonarten; beides findet sich etwa bei Schostakowitsch. Der georgische Komponist Sulchan Zinzadse (1925-1991) – hierzulande noch am ehesten durch seine Streichquartette bekannt – folgt in seinen 24 Préludes von 1971 mehr Chopin. Inga Fiolia lässt sich nicht durch den motorischen, fast rockigen Groove einiger der Stücke treiben, sondern überzeugt dank makelloser Technik durch klangliche Finesse bis ins Detail. Ihr gelingen die brillanten wie auch die melancholischen Momente gleichermaßen; die insgesamt zyklische Struktur wird ebenso deutlich. So erleben Zinzadses Préludes eine ihnen angemessene Aufwertung – die Einspielung erfreut auf ganzer Linie!