Der Komponist Johann Hermann Schein war ein Zeitgenosse von Heinrich Schütz, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Zusammen mit Samuel Scheidt gehörte er zu den drei großen „Sch“, die die Musik ihrer Zeit wesentlich prägten. Geboren wurde Schein am 20. Januar 1586 in Grünhain bei Annaberg im Erzgebirge. Nach dem Tod des Vaters 1593 zog die Mutter in ihr Elternhaus nach Dresden zurück und Schein wurde Chorknabe in der Dresdner Hofkapelle. Später erhielt er ein Stipendium an der Klosterschule zu Pforta bei Naumburg. Nach der Schule begann er ein Jurastudium, das er aber bald aufgab, um sich ganz der Musik zu widmen. Er wurde Weimarer Hofkapellmeister und wurde schon mit dreißig Jahren Thomaskantor in Leipzig. Als Komponist war er bedeutend nicht nur wegen seiner kirchenmusikalischen Werke (Motetten, Cantional oder Gesangbuch Augspurgischer Confession 1627), sondern vor allem auch wegen seiner heiteren, frühbarocken Liedersammlungen (Venus-Kränzlein 1609, Musica boscareccia oder Waldliederlein 1621-1628, Studentenschmaus 1626), in denen er sich aus als Dichter hervortat. Von seinen Instrumentalwerken ist besonders die Sammlung Banchetto musicale (Variationssuiten 1617) erwähnenswert. Schein war zeitlebens kränklich, er litt an einem Lungenleiden und an Nierensteinen und starb nicht ganz 45jährig am 19. November 1630 in Leipzig.
Johann Hermann Schein
Biographie
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