Dem Wiener Hofkomponisten und Kapellmeister Antonio Salieri wurde lange Zeit unterstellt, er habe Mozart vergiftet. Auch wenn er gegen Mozart intrigiert hat, um sich gegen den lästigen Konkurrenten besser zu behaupten, kann ihm ein Mord jedoch keinesfalls nachgewiesen werden. Er wurde am 19.8.1750 in Legnano geboren. Die Familie war wohlhabend, verarmte später jedoch. Salieri wurde Sänger an der Markuskirche in Venedig, kam 1766 durch Ferdinand Gaßmann nach Wien und führte dort 1770 seine erste Oper auf. In der Folgezeit war er mit seinen Opern in Wien durchaus erfolgreich. Die wachsenden Erfolge Glucks gefährdeten allerdings seinen eigenen Erfolg, so dass er bei Gluck studierte, um sich dem Reformstil der Gluckschen Oper anzupassen. Er befreundete sich mit Gluck, dank dessen Förderung seine Opern auch in Paris Fuß fassen konnten (Les Danaïdes). Salieri schrieb insgesamt 40 Opern und Ballettmusiken, aber auch Kirchenmusik, Oratorien, Kantaten und Instrumentalwerke. 1774 wurde er Hofkomponist und 1788 Hofkapellmeister in Wien, ab 1790 bis 1823 hatteer jedoch nur noch die Hofsängerkapelle unter sich. Ab 1817 war er Oberleiter des Konservatoriums in Wien. Er war ein gefragter Lehrer, zu dessen berühmtesten Schülern Beethoven, Schubert und Liszt zählen. Salieri starb am 7. Mai 1825 in Wien in geistiger Umnachtung. Seine komische Oper Prima la musica wurde zu den Sommerfestspielen in Dubrovnik 1973 mit großem Erfolg wieder aufgeführt.
Tabellarische Biographie
18.8.1750 | geboren in Legnano, Veneto, als fünfter Sohn eines Kaufmanns. Sein älterer Bruder Francesco erteilte ihm ersten Unterricht im Violon- und Cembalo-Spiel. |
1765 | Musikalische Ausbildung bei Giovanni Pescetti in Venedig. |
1766 | Der Komponist Florian Gassmann, Musikdirektor des Kaisers in Wien, nimmt ihn mit nach Wien und fördert seine weitere Entwicklung. |
1769 | Bekanntschaft mit Gluck, der ihm bis zu seinem Tod freundschaftlich verbunden bleibt. |
1770 | Aufführung der Oper Le donne letterate, die ein beachtlicher Erfolg wird. |
1771 | Aufführung der Oper Armida, die großen Erfolg hat. |
1774 | Tod von Florian Gaßmann. Salieri wird sein Nachfolger im Amt als Hofkomponist und Dirigent der italienischen Oper. |
1778 | Ernennung zum Hofkapellmeister. |
1779 | Auf Vermittlung von Gluck Uraufführung von Salieris Oper L'europa riconosciuta zur Saisoneröffnung der Mailänder Scala. |
1780 | Aufführung der komischen Oper Der Rauchfangkehrer. |
1784 | Uraufführung von Les Danaides in Paris. |
1787 | Die Oper Tarare wird Saliers größter Erfolg an der Pariser Oper. |
1790 | Tod von Kaiser Joseph II., dem Gönner Salieris. Die Beziehung zu seinem Nachfolger Leopold II. gestaltet sich weniger herzlich, weshalb Salieri im Herbst des Jahres sein Rücktrittsgesuch als Hofkompositeur einreicht, das angenommen wird. |
ab 1791 | Salieri schreibt insgesamt an die 40 Opern, darunter auch einen Falstaff, einige weltliche Kantaten, Messen und ein Requiem. Daneben ist er auch als Lehrer aktiv und unterrichtet u.a. Beethoven, Schubert, Czerny und Moscheles. Außerdem ist er Gründungsmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. |
1814-1815 | Salieri leitet die musikalischen Darbietungen während des Wiener Kongress. |
7.5.1825 | gestorben in Wien. |