Der italienische Komponist Ottorino Respighi wurde am 9.7.1879 in Bologna geboren. Als Sohn eines Klavierlehrers erhielt er schon im Kindesalter Klavier- und Violinunterricht. Von 1891 bis 1899 studierte er Geige, Bratsche und Komposition am Liceo Musicale in Bologna. Nach dem Studienabschluss war er zunächst Bratschist in Bologna und 1902/1903 an der Opera Italiana in Sankt Petersburg. Dort lernte er Rimsky-Korssakow kennen und nahm bei ihm weiteren Kompositionsunterricht. Auch bei Max Bruch hatte er zuvor in Berlin kurze Zeit Kompositionsunterricht genossen. Von 1903 bis 1908 war er wieder als Orchestermusiker in Bologna tätig und trat immer häufiger mit eigenen Kompositionen in Erscheinung. 1913 wurde er Kompositionsprofessor am Conservatorio di S. Cecilia in Rom. Der Durchbruch als Komponist gelang ihm 1916 mit Fontane di Roma. Als Hauptvertreter des italienischen Impressionismus ist er vor allem durch seine sinfonischen Dichtungen Fontane di Roma (1916), Pini di Roma (1924), Feste romane (1929) und das Ballett Der Zauberladen (1919, nach Rossini) bekannt. 1923 wurde er Direktor des Conservatorio di S. Cecilia. Diese Position gab er 1926 jedoch wieder auf, um mehr Zeit zum Komponieren zu haben. Seine Lehrtätigkeit setzte er aber bis 1935 fort. Er unternahm zusammen mit seiner Frau Elsa zahlreiche Reisen ins In- und Ausland zur Aufführung seiner Werke. Ab 1933 konnte Respighi aus gesundheitlichen Gründen keine Kompositionen mehr vollenden. Er starb am 18. April 1936 im Alter von knapp 57 Jahren an einem Herzleiden. Seine Frau Elsa überlebte ihn um 60 Jahre und betreute sein musikalisches Erbe.
Tabellarische Biographie
9.7.1879 | geboren in Bologna (Italien) |
erster Klavierunterricht bei seinem Vater, dem Pianisten Giuseppe Respighi | |
1887 | mit acht Jahren Geigenunterricht bei seinem Vater |
1891 | Studium am Liceo musicale in Bologna bei Federico Sarti (Violine) und Luigi Torchi und Giuseppe Martucci (Komposition) |
1899 | Abschluß des Studiums in den Fächern Hammerklavier, Geige und Bratsche ab |
1899 | geistliche Kantate Christus für Soli, vierstimmigen Männerchor und Orchester |
1900 | Variazione sinfoniche |
noch vor Abschluß des Studiums Orchestermitglied der Opera italiana im kaiserlichen Theater von St. Petersburg Unterricht bei Nikolai Rimsky-Korsskakoff | |
1901 | Kompositionsdiplom seiner Heimatstadt Bologna für das Werk Preludio, Corale e Fuga, das unter der Anleitung Rimsky-Korssakoffs entstanden war |
1902 | erneutes Engagement an der St. Petersburger und Moskauer Oper, neunmonatiger Aufenthalt in Rußland |
1903 | Fantasia für Klavier und Orchester g-Moll |
1905 | erste Oper Ré Enzio |
1905 | Notturno für Orchester |
1908 | Arthur Nikisch führt Respighis Bearbeitung von Claudio Monteverdis Lamento d'Arianna in einem Konzert der Berliner Philharmoniker auf |
1913 | Lehrer für Komposition am Konservatorium di Santa Cecilia in Rom |
1913-1914 | Sinfonia drammatica |
1917-1929 | Entstehung der wohl bekanntesten Werke Respighis: die Römische Trilogie (Fontane di Roma - Römische Brunnen, Pini di Roma - Die Pinien von Rom und Feste Romane - Die Römischen Feste) |
1919 | Heirat mit der Sängerin und Komponistin Elsa Olivieri Sangiacomo, einer seiner Schülerinnen, die erst 1996 - im Alter von 101 Jahren - starb und über Jahrzehnte sein Erbe verwaltete |
1921 | Concerto gregoriano |
1921 | Kinderoper La bella dormente nel bosco |
1921/1922 | Oper Belfagor |
1924 | Ernennung zum Direktor des Konservatoriums Santa Cecilia in Rom |
1925 | Klavierkonzert Concerto in modo misolidio |
1925-1929 | mehrere Auslandsreisen in die USA, nach Brasilien und Argentinien |
1926 | amerikanische Erstaufführung von Pini di Roma unter Arturo Toscanini in New York mit großem Erfolg |
1927 | Trittico Botticelliano |
1927 | Antiche arie e danze per liuto |
1929-1932 | Oper Maria Egiziaca |
1929 | amerikanische Erstaufführung von Feste di Roma unter Arturo Toscanini in New York mit großem Erfolg |
1932 | Ernennung zum Accademico d'Italia |
18.4.1936 | gestorben in Rom (Italien) |