Mikhail Glinka war der erste russische Komponist, der große Anerkennung innerhalb des eigenen Landes erfuhr. Er wird häufig als "Vater der russischen klassischen Musik" angesehen. Seine Kompositionen hatten großen Einfluss auf spätere russische Komponisten, speziell auf die Mitglieder des "Mächtigen Häufleins". Ursprüngnlich hatte Glinka Sprachen studiert, Musik betrieb er nur nebenbei. 1830-1836 ging er aus gesundheitlichen Gründen nach Italien, wo er Donizetti, Bellini und Mendelssohn Bartholdy traf, mit deren Musik er sich eingehend beschäftigte. Siegfried Dehn in Berlin wies ihm schließlich den Weg zu der national-russischen Kompositionsweise, die ihm den Erfolg bringen sollte u.a. mit Opern wie Das Leben für den Zaren oder Iwan Sussanin. Seinen Erfolg verdankte er nicht zuletzt auch Franz Liszt und Hector Berlioz, die ihn nachdrücklich förderten. Er lebte abwechselnd in Rußland, Frankreich, Spanien und Deutschland, wo der 1857 starb. Sein 210. Geburtstag war am 20. Mai 2014.
Tabellarische Biographie
20.5.1804 | geboren in Nowospasskoje bei Smolensk auf dem Landgut seines Vaters (Rußland). |
1815 | Der junge Michail Glinka erhält Violinunterricht und Klavierunterricht. Durch das Laienorchester seines Onkels in der Nachbarschaft wird sein musikalische Interesse früh geweckt. |
11818-1822 | Besuch des Adelsinstituts in St. Petersburg, einer damaligen Eliteschule. Sein Zimmernachbar ist der Bruder von Alexander Puschkin, dessen Gedichte Glinka später vertonen wird. Er erhält während diese Zeit weiterhin Unterricht (Klavier, Violine, Musiktheorie). |
1823 | Im Sommer unternimmt Glinka eine große Reise durch den kaukasus. |
1824-1828 | Anstellung im Amt für Verkehrswesen in St. Petersburg. |
1830-1833 | Glinka widmet sich ausschließlich seinen Interessen als Komponist und unterneimmt eine Italienreise. Er macht die Bekanntchaft von Bellikni und Donizetti und lernt die Belcanto-Opern der Zeit kennen. |
1833-1834 | Kompositionsstudien in Berlin bei Siegfried Dehn. |
1836 | UA seiner Oper "Ein Leben für den Zahreb" in St. Petersburg. Mit diesem Werk gitl er als Begründer des nationalrussischen Opernschaffens. |
1837-1839 | Leiter der Hofsängerkapelle. |
1842 | UA der Oper "Ruslan und Ljudmila" im Bolschoi Theater. |
1844-1845 | Aufenthalt in Paris, Bekanntschaft mit Hector Berlioz. |
1845-1847 | Spanienreise mit Aufenthalten in Madrid, Granada, Sevilla und Valladolid. |
1852-1854 | Aufenthalt in Pais. Bekanntchaft mit Meyerbeer. |
1855 | Aufentahlt in St. Petersburg. Bekanntchaft mit dem jungen Balakirew. |
1856 | Erneut Abreise nach Paris. Zwischenaufenthalt in Berlin und eerneutes Studium bei Siegfried Dehn. |
15.2.1857 | Tod des Komponisten in Berlin als Folge einer Grippe im Alter vn nur 53 jahren. Glinkas Bedeutung für nachfolgende russische Komponistengenerationen ist nicht hoch genug einzuschätzen. |