Vor fünfundzwanzig Jahren starb der französische Komponist Jean Françaix. Er wurde auch als „der jüngere Ravel“ bezeichnet, war auch ein Virtuose auf dem Klavier, widmete sich aber hauptsächlich dem Komponieren. Sein Schaffen ist sehr vielseitig und umfasst Orchesterwerke, Vokalmusik, Opern, Ballette, Filmmusiken zu zwölf Filmen sowie Kammermusik. Er komponierte besonders viel für Blasinstrumente wie z.B. Neun charakteristische Stücke für zehn Bläser. Seine Werke sind originell und witzig und zeichnen sich durch Eleganz, Erfindungsreichtum und rhythmische Raffinesse aus. Sein Ziel war es, „musique pour faire plaisir (Musik, die Freude macht)“ zu komponieren, was ihm auch gelungen ist. Geboren wurde er am 23. Mai 1912 in Le Mans in eine musikalische Familie. Sein Vater war Direktor des Konservaotiums von Le Mans, ein Musikwissenschaftler, Komponist und Pianist, seine Mutter war Gesangslehrerin. Er war Schüler von Nadia Boulanger und gewann mit 18 Jahren den Preis des Pariser Conservatoires für Klavier. Mit 20 Jahren bereits komponierte er sein wichtigstes Werk, Concertino für Klavier, für das er große Anerkennung als Komponist erhielt. Zu seinen wichtigsten Vokalwerken gehören das Oratorium L'Apocalypse de Saint-Jean (Die Apokalypse des heiligen Johannes) und die Kantate La Déploration de Tonton (chien fidèle) (Beweinung des treuen Hundes Tonton) für Mezzosopran und Streichorchester. Seine bekanntesten Werke für Tasteninstrumente sind Insectarium für Cembalo, Acht exotischen Tänze für zwei Klaviere, Marche solennelle (feierlicher Marsch) für Orgel sowie seine Klaviersonate. Am 25. September 1997 starb Jean Françaix in Paris.
Jean Françaix
Biographie
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