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Ludwig van Beethoven

Biographie

Am 7. Mai 1824 erklang Beethovens „Neunte“ zum ersten Mal im Wiener Kärntnertortheater. In Auftrag gegeben war sie ursprünglich von der Philharmonic Society of London. Dort erklang sie aber erst ein Jahr später, am 21. Mai 1825. Gewidmet hat Beethoven die Sinfonie König Friedrich Wilhelm III. von Preußen „in höchster Ehrfurcht“. Bei der Uraufführung begeistert umjubelt, war die Resonanz der Kritiker später allerdings zwiegespalten und stieß durchaus auch auf Ablehnung. Die Sinfonie selbst sprengt alle Grenzen der bisherigen Sinfonik, sowohl im Umfang als auch durch die erstmalige Einbeziehung von Solo- und Chorgesang. Textgrundlage ist Schillers Ode „An die Freude“. Beethoven hatte sich viele Jahre mit dem Gedanken getragen, diese Ode zu vertonen. Nach der Uraufführung erwog er, das Chorfinale durch ein rein instrumentales Finale zu ersetzen. Er beließ es aber dabei, und so wurde die „Neunte“ nicht nur für die folgenden Komponistengenerationen wegweisend, sondern erklang als Sinnbild höchster menschlicher Ideale bis in unsere Zeit bei zahlreichen öffentlichen Anlässen, nicht zuletzt am 2. Oktober 1990 anlässlich der deutschen Wiedervereinigung unter Kurt Masur. Seit 1972 ist die Melodie offizielle Hymne des Europarats, seit 1985 ist sie die offizielle Hymne der Europäischen Union.

Tabellarische Biographie

17.12.1770getauft in Bonn, der genaue Tag der Geburt ist nicht zweifelsfrei festzustellen. Die Familie stammt aus den Niederlanden, der Großvater wurde am 5.1.1712 in Mecheln geboren und übersiedelte als Hofmusikus nach Bonn. Sein Sohn Johann, Vater von Ludwig van Beethoven, ist ebenfalls Hofmusiker.
1774Erste Musikunterweisung durch den Vater.
1778Erstes öffentliches Auftreten in einem Kölner Akademiekonzert.
1782-1783Unterricht bei Christian Gottlob Neefe, erste Kompositionen. Veröffentlichung der Kurfürsten-Sonaten.
1784Wahl des Erzherzogs Maximilian Franz, des jüngsten Sohnes der Kaiserin Maria Theresia, zum Kurfürsten von Köln. Ernennung Beethovens zum zweiten Hoforganisten.
1787Im April Aufenthalt in Wien, Besuch bei Mozart.
1790Bekanntschaft des Grafen Waldstein im Hause der Hofrätin von Breuning, deren Kindern Eleonore, Stephan, Christoph und Lorenz er Klavierunterricht gibt.
1792Zweite Reise Beethovens nach Wien. Unterricht bei Haydn und Salieri. Entstehung des Streichtrios op.. 3.
1793Mit Haydn beim Fürsten Esterházy in Eisenstadt.
1794Haydn reist nach London. Unterricht bei Albrechtsberger.
1795Veröffentlichung des ersten Klaviertrios.
1796Im Februar Reise nach Prag, Dresden, Leipzig und Berlin. Dort Begegnung mit dem Preußischen König und dem Prinzen Louis Ferndinand sowie mit Konrad Zelter.
1797UA am 6. April des Quintetts op. 16 durch Schuppanzigh.
1798Ertste Anzeichen er beginnenden Taubheit.
1800Erste eigene Akademie am 2. April. Entstehung der ersten Sinfonie und des Septetts op. 20.
1801Die Geschöpfe des Prometheus im Hofburgtheater am 28. März uraufgeführt. Im Juni stirbt Kurfürst Maximilian Franz.
1802Carl Czerny und Ferdianand Ries werden Schüler Beethovens. Im "Heiligenstädter Testament" äußert sich Beethoven zu dem Schicksal der langsamen völligen Ertaubung.
1803Am 5. April Akademiekonzert zum eigenen Benefiz. Die zweite Sinfonie entsteht, ebenso das dritte Klavierkonzert und die Kreutzer-Sonate. Schikaneder erbittet eine Oper von ihm.
1804Beginn des Unterrichts des Erzherzog Rudolfs. Kompostion an der Eroica.
1805Bekanntschaft mit Cherubini und dem Abbé Vogler. Am 7. April UA der Eroica. Am 20. November erste Fassung des Fidelio.
1806Zweite Fassung des Fidelio, am 23.12. UA des Violinkonzerts.
1807Subskriptionskonzerte beim Fürsten Lobkowitz. Das vierte Klavierkonzert entsteht, ebenso die vierte Sinfonie und die Coriolan-Ouvertüre.
1808Entstehung des Tripelkonzerts. Im Dezember große Akademie mit Aufführung der fünften und sechsten Sinfonie und Teilen der Messe op. 86.
1809Napoleons Truppen beschießen Wien. Tod Haydns und Albrechtsbergers. Das fünfte Klavierkonzert entsteht, ebenso das Streichquartett op. 74.
1810Heiratspläne mit Therese Malfatti. UA der Musik zu Egmont am 15. Juni. Bekanntschaft mit Bettina Brentano.
1811Sommeraufenthalt in Teplitz, Brief an Goethe.
1812Zweiter Besuch in Teplitz, Bekanntschaft mit Goethe. Komposition der siebten und achten Sinfonie. Aufenthalt in Linz bei seinem Bruder Johann.
1813Bekanntschaft mit den Komponisten Moscheles und Meyerbeer. Aufführung von Wellingtons Sieg und der neuen Sinfonien. Tod seines Gönners Kinsky. Überarbeitung des Fidelio (dritte Fassung). Tod seines großzügigen Förderers, des Fürsten Lichnowskys.
1815Konzerte während des Wiener Kongresses. Tod des Bruders Karl und Übernahme der Vormundschaft seines Neffen.
1816Prozeß um die Vormundschaft für seinen Neffen. Tod des Fürsten Lobkowitz, eines weiteren Gönners. Entstehung des Liederkreises An die ferne Geliebte.
1817Besuch des Komponisten Marschners bei Beethoven. Bekanntschaft mit Franz Grillparzer. Fertigstellung der Quintettfuge op. 137.
1818Der englische Klavierhersteller Broadwood schenkt Beethoven einen Flügel. Entstehung der Schottischen Lieder.
1819Völlige Taubheit Beethovens. Zu Gesprächen muss er jetzt die "Konversationshefte" benutzen. Schindler wird sein Assistent. Beginnn der Komposition der Missa solemnis. Bitte Diabellis um eine Variation seines Walzers.
1820Der Vormundschaftsprozeß wird zu Beethovens Gunsten entschieden. Weitere Komposition an der Missa solemnis, die er dem Verleger Simrock zum Druck anbietet.
1821Entstehung der Klaviersonate op 110.
1822Bekanntschaft mit Rossini und Weber, dessen Freischütz 1821 in Berlin mit überwältigendem Erfolg uraufgeführt wurde. UA der Ouvertüre Die Weihe des Hauses zur Eröffnung des Josefstädter theaters in Wien am 3. Oktober.
1823Vollendung der Missa solemnis und der Diabelli-Variationen.
1824Am 7. Mai große Akademie mit Aufführung der der neunten Sinfonie und Teilen der Missa solemnis. Veröffentlichung der Missa solemnis durch den Schott-Verlag, Mainz.
1825Aufführung der neuenten Sinfonie durch Ries in Aachen. Aufführung der Quartette op. 127 und 132 durch Schuppanzigh und Böhm.
1826Selbstmordversuch des Neffen. Planung einer zehnten Sinfonie. Nachlassende Gesundheit.
1827Leberzirrhose, die in vier Eingriffen vergeblich behandelt wird. Zahlreiche Freunde besuchen den schwerkranken Komponisten, darunter auch Franz Schubert. Die Missa solemnis erscheint im Druck.
26.3.1827Beethoven stirbt am späten Nachmittag des 26.3. in Wien.
1840Anton Schindler verfaßt die erste Biographie Beethovens.

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