Der langjährige Leiter der Reihe „musica viva“ des Bayerischen Rundfunks, der Komponist Udo Zimmermann, feierte 2018 seinen 75. Geburtstag! Er wurde am 6. Oktober 1943 in Dresden geboren und genoss als Mitglied des Dresdner Kreuzchores von 1954 bis 1962 unter Rudolf Mauersberger eine profunde musikalische Ausbildung. Nach dem Schulabschluss studierte er an der Dresdner Musikhochschule Dirigieren und Gesang. 1968 wurde er Meisterschüler bei Günter Kochan an der Deutschen Akademie der Künste in Berlin und arbeitete zwei Jahre als Assistent unter Walter Felsenstein. Von 1970 bis 1985 war er Dramaturg an der Staatsoper Dresden, ab 1976 Dozent und schließlich ab 1979 Professor für Komposition an der Dresdner Musikhochschule. Bereits 1974 hatte er das Dresdner „Studio Neue Musik“ gegründet. Es folgten weitere Stationen als Dramaturg und Intendant für zeitgenössisches Musiktheater, von 1985 bis 1990 an der Oper Bonn und von 1990 bis 2001 an der Oper in Leipzig, wo das Haus unter seiner Leitung für Uraufführungen zeitgenössischer Werke von Stockhausen, Schnebel, Herchet u.a. mehrfach ausgezeichnet wurde. Von 1997 bis 2011 schließlich brachte Zimmermann in seiner 14jährigen Tätigkeit als Künstlerischer Leiter der „musica viva“-Reihe 175 Werke zur Uraufführung. Neben seinem Einsatz für zeitgenössische Komponistenkollegen war er selbst 1993 und 1995 Composer in Residence bei den Salzburger Festspielen und schrieb mehrere Opern. Die Oper Weiße Rose über die Geschwister Scholl ist mit fast 200 Produktionen seit ihrer Uraufführung 1986 eine der meistgespielten und international erfolgreichsten zeitgenössischen Opern. Zu seinen bekanntesten Werken zählen ferner Levins Mühle (nach dem Roman von Johannes Bobrowski), Der Schuhu und die fliegende Prinzessin (nach einem Märchen von Peter Hacks) und Die wundersame Schustersfrau (nach Federico García Lorca). Sein Schaffen umfasst darüber hinaus auch Kammermusik sowie Vokal- und Orchesterwerke. Ab 1979 war Zimmermann auch als Dirigent bei den Berliner Philharmonikern, Wiener Symphoniker, beim Gewandhausorchester, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, NDR Sinfonieorchester, Tonhalle-Orchester Zürich, bei der Staatskapelle Dresden sowie an den den Opernhäusern in Wien, Hamburg, München und Bonn tätig. Nach einer zwölfjährigen Schaffenspause aufgrund seiner umfangreichen Aufgaben als Intendant wurde Zimmermann erst 2009 kompositorisch wieder aktiv, u.a. mit zwei Solokonzerten für den Cellisten Jan Vogler (2009) und die Geigerin Elena Denisova (2013). 2011 erhielt er für seine Verdienste die Goldmedaille des Bayerischen Rundfunks sowie zahlreiche weitere Ehrungen. Herzlichen Glückwunsch!
Udo Zimmermann
Biographie
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