Die Sopranistin Hildegard Behrens wäre am 9. Februar 2017 80 Jahre alt geworden. Sie startete ihre Gesangsausbildung nach einem Jura-Studium und begann ihre Laufbahn am Düsseldorfer Opernstudio. Herbert von Karajan engagierte sie 1977 als Salome - der Beginn ihrer internationalen Karriere, die sie an alle großen Opernhäuser und Konzertbühnen führte. Unvergessen sind ihre Leonore (Fidelio) unter Karl Böhm und die konzertante Aufführung von Tristan und Isolde unter der Leitung von Leonard Bernstein in München. Georg Solti verpflichtete sie 1983 als Brünnhilde im Bayreuther Ring, Claudio Abbado holte sie als Marie (Wozzeck) an die Wiener Staatsoper. 1999 sang sie in Luciano Berios Cronaca de luogo bei den Salzburger Festspielen und war daneben als Dozentin international gefragt. 2009 hätte Hildegard Behrens einen Liederabend und einen Meisterkurse beim Musikfestival in Kasatsu, Japan, geben sollen. Am 20. August ist sie dort überraschend gestorben.
Tabellarische Biographie
1937 | geboren in Varl in eine Ärzte-Familie. Zunächst Jurastudium in Freiburg, anschließend Gesangsausbildung. |
1972 | Erstes Engagement am Opernstudio der Düsseldorfer Oper. |
1975 | Met-Debüt als die Unbekannte in Giacomo Puccinis Oper "Il Tabarro". In München folgt "Fidelio" unter der Leitung von Karl Böhm. |
1976 | Herbert von Karajan hört sie auf einer Probe als Marie in Alban Bergs "Wozzeck" und engagiert sie als Salome. |
1977 | Internationaler Druchbruch mit der Strauss-Oper "Salome" bei den Salzburger Festspielen unter der Leitung von Herbert von Karajan, der die Oper auch inszenierte. Anschließend Schallplattenaufnehme der Oper für EMI. |
1978 | Leonore (Fidelio) unter der Leitung von Karl Böhm an der Bayerischen Staatsoper München. |
1979 | Primadonna in "Ariadne auf Naxos" bei den Salzburger Festspielen unter Karl Böhm. |
1981 | Sieglinde (Die Walküre) in Monte Carlo, Düsseldorf, München und an der New Yorker Met. |
1983 | Bayreuth-Debüt als Brünnhilde in der "Ring"-Inszenierung von Peter Hall unter der Leitung von Sir Georg Solti. Isolde an der Met. |
1984 | Bünnhilde an der Met. |
1987 | Elektra an der Pariser Oper. |
1990 | Während einer Vorstellung von Wagners "Götterdämmerung" an der Met, fällt ein Teil des Bühnenbildes auf die Sängerin und verletzt sie so sehr, dass sie ins Krankenhaus eingeliefert werden muss. |
1998 | Auszeichnung mit dem dänischen Leonie Sonning Musikpreis. |
1999 | Eröffnungspremiere der Salzburger Festspiele mit Luciano Berios "Coranca del Luogo", das der Komponist für die Sängerin geschrieben hat. Sie betrachtet die Rolle der R. als eine ihrer künstlerisch wichtigsten Partien. |
2001 | Letzter Auftritt bei den Salzburger Festspielen als Künsterin Burya in "Jenufa". |
2002 | Für drei Vorstellung von Wagners "Parsifal" kehrt Hildegard Behrens an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf zurück, von wo aus sie ihre Laufbahn gestartet hatte. Zusätzlich tritt sie in einer Benefiz-Gala für das Opernstudio in Düsseldorf auf. |
2003 | Auszeichnung mit dem Prix Herbert von Karajan. |
2007 | 70. Geburtstag der Sängerin. |
2009 | Während eines Meisterkurses in Japan stirbt die Sängerin in einem Krankenhaus in Tokio an einem Aneurysma (geplatztes, erweitetes Blutgefäß). Die Musikwelt trauert um eine leidenschaftliche Künsterlin. |