Am 19. April 2021 darf man dem englischen Dirigenten, Pianisten und Chorleiter Marcus Creed zum 70. Geburtstag gratulieren. Er wurde 1951 in Eastbourne (Sussex) geboren und studierte am berühmten King's College in Cambridge, wo er auch im Chor sang. Nach dem Abschluss setzte er sein Studium an der Christ Church in Oxford und der Guildhall School of Music and Drama in London fort. Seit 1977 lebt und wirkt er in Deutschland, in seiner ersten Stellung als Repetitor an der Deutschen Oper in Berlin. Von 1984 bis 1987 übernahm er die Leitung des Opernchors. Für den Bereich „Lied“ erhielt er einen Lehrauftrag an der Hochschule der Künste in Berlin, gleichzeitig arbeitete er mit der der Gruppe „Neue Musik“ und mit dem Scharoun Ensemble als Pianist und Chorleiter zusammen. 1986 übernahm Creed die Leitung des RIAS Kammerchores, die er 15 Jahre lang innehatte. Er führte den Chor auf ein international anerkanntes, hohes Niveau, das ihm zahlreiche Auszeichnungen wie den Edison Award, den Diapason d'or oder den Cannes Classical Award einbrachte. 1998 wurde er zum Professor für Chordirigieren an die Hochschule für Musik Köln berufen. 2003 übernahm Marcus Creed die Leitung des SWR Vokalensembles Stuttgart, die er bis zu seiner Pensionierung im Sommer 2020 behielt. Zum Abschluss seiner Amtszeit wurde Creed zum ersten Ehrendirigenten ernannt. Wie vorher mit dem RIAS Kammerchor erarbeitete sich Creed auch mit dem SWR Vokalensemble Stuttgart höchste internationale Anerkennung und Preise. Als Gastdirigent arbeitete Creed auch mit zahlreichen Orchestern und Ensembles zusammen, etwa dem Freiburger Barockorchester, Concerto Köln und vor allen Dingen der Akademie für Alte Musik Berlin, mit der er etwa 150 Konzerte bestritt. Er stand auch am Pult der Staatskapelle Berlin, des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin und der Berliner Philharmoniker sowie bei renommierten Festivals wie Wien Modern, den Salzburger Festspielen, den Berliner Festwochen, den Händel-Festspielen in Göttingen und Halle und anderen. 2010 erhielt Creed den Preis der Europäischen Kirchenmusik. Sein Wirken ist auf zahlreichen CD-Einspielungen bestens dokumentiert. Herzlichen Glückwunsch, Marcus Creed!
Tabellarische Biographie
1951 | geboren in Eastbourne (Südengland). Studium am King's College in Cambridge und Mitglied im King's College Choir. Fortsetzung des Studiums am Christ Church College in Oxford und an der Londoner Guildhall School of Music. |
1977 | Engagement als Repetitor an die Deutsche Oper Berlin. |
1984 | Chordirektor an der Deutschen Oper Berlin, daneben Dozent an der Hochschule der Künste Berlin (Bereich Lied) und Pianist und Dirigent beim Scharoun Ensemble. |
1987-2001 | Künstlerischer Leiter des RIAS Kammerchor. Zahlreiche Tourneen und Gastauftritte bei Festivals mit diesem Klangkörper. |
1998 | Professur für Chordirigieren an der Musikhochschule Köln. Daneben regelmäßige Dirigate bei der Akademie für Alte Musik Berlin, dem Freiburger Barockorchester und dem Concerto Köln. |
2003 | Künstlerischer Leiter des SWR Vokalensembles Stuttgart. Dort engagierte er sich besonders für die Aufführung herausragender Werke der jüngsten Vergangenheit, etwas von György Ligeti, Luigi Nono, György Kurtág, Wolfgang Rihm und Heinz Holliger. |
2009 | "Echo Klassik"-Preis für die CD mit geistlichen Chorwerken von Anton Bruckner. |
2010 | Das Festival der Europäischen Kirchenmusik Schwäbisch Gmünd verleiht Marcus Creed den Preis der Europischen Kirchenmusik 2010. |
2011 | "Echo Klassik" für die CD-Chorproduktion des Jahres: Heitor Villa-Lobos, Chorwerke. Außerdem wurde das SWR Vokalensemble und Marcus Creed 2011 für seinen wegweisenden Einsatz für zeitgenössische Vokalmusik mit dem „Europäischen Chorpreis“ der Kulturstiftung Pro Europa ausgezeichnet. |
2012 | "Echo Klassik" für die CD-Produktion des Requiem von György Ligeti. |
2018 | 15 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem SWR Vokalensemble. Daneben Einladungen zu Festivals und Gastdirigate in ganz Europa un den USA. |