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Jean Sibelius

finn. Komponist

Biographie

Am 8. Dezember 2015 feierte die Welt den 150. Geburtstag von Jean Sibelius, dem wichtigsten Komponisten Finnlands. Als er in der Provinzhauptstadt Hämeenlinna rund hundert Kilometer nördlich von Helsinki als Sohn eines Arztes das Licht der Welt erblickte, war Finnland noch ein Teil von Schweden und nach dem Russisch-Schwedischen Krieg von 1908 ein Teil von Russland. Erst 1917, nach der Russischen Revolution, erlangte das Land die Unabhängigkeit. Als Sibelius drei Jahre alt war, starb sein Vater. Ursprünglich wollte er Jurist werden, er gab aber das Jurastudium auf, um in Helsingfors, Berlin und Wien Musik zu studieren. 1897 erhielt er vom finnischen Staat einen Ehrensold auf Lebenszeit, der ihm ein Leben als freier Komponist ermöglichte. Für sein Heimatland ist er mehr als nur Musiker. In seinen Werken, die in seiner frühen Schaffensperiode von Grieg beeinflusst waren, spiegeln sich finnische Landschaft und Lebensart. Sein Werk trug maßgebend zur Entstehung eines finnischen Nationalgefühls bei, die symphonische Dichtung Finlandia op. 26 (1900) wurde zur heimlichen Nationalhymne der Finnen. Weitere Werke, deren Popularität bis heute ungebrochen ist, sind vor allem die Karelia-Suite op. 11 (1893), die Lemminkäinen-Suite op. 22 (1895), Tapiola op. 112 (1926) und ein Valse triste aus der Schauspielmusik Kuolema op. 44 (1904). Als Sibelius am 20. September 1957 auf seinem Landgut Järvenpää starb, hinterließ er außerdem sieben Sinfonien, ein Violinkonzert, Kammermusik, Klavierwerke, Chorwerke sowie eine Oper (Die Jungfrau im Turme, 1896) und zahlreiche Schauspielmusiken.

Tabellarische Biographie

8.12.1865geboren als Johan Christian Juius Sibelius in Hämeenlinna (Finnland) als Sohn des Arztes Christian Gustav Sibelius.
1868Tod des Vaters aufgrund von Typhus.
1885Beginn des Studiums am Helsinik Music Institut.
1886Ändert seinen Vornamen in Jean.
1889Abschluss seines Musikstudiums in Helsinki. Fortsetzung seiner Studien bei Adolf Becker in Berlin.
1890Fortsetzung seiner Studien bei Robert Fuchs und Karl Goldmark in Wien.
1892Heirat mit AinoJ ärnefelt
1893UA der Tondichtung En Saga, UA der Bühnenmusik Karelia und der Karelia Suite op. 11.
1894Besuch der Bayreuther Festspiele.
1898Vertrag mit dem Verlag Breitkopf & Härtel.
1899UA der ersten Sinfonie e-Moll op.39 in Helsinki.
1902UA der zweiten Sinfonie D-Dur op. 43 in Helsiniki. Sibelius dirigiert das Werk in Berlin mit den Berliner Philharmonikern.
1903UA von Valse triste op. 44.
1904UA des Violinkonzerts d-Moll op. 47 in Helsinki.
1905UA der Bühnenmusik Pelléas et Mélisande.
1906UA der Sinfonischen Fantasie Pohjolas Tochter.
1907UA der dritten Sinfonie C-Dur op. 52. Sibelius dirigiert die Sinfonie in St. Petersburg und Moskau.
1909UA des Streichquartetts op.56 Voces intimae. Einladung nach Großbritanien, wo er mehrere Konzerte mit eigenen Werken dirigiert.
1911UA der vierten Sinfonie a-Moll op. 63
1914UA der Tondichtung Die Oceaniden op. 73 beim Norfolk Music Festival in den USA mit dem Komponisten am Pult.
1915-1919Komposition der fünften Sinfonie Es-Dur op.82. Erst die dritte Fassung ist die endgültige Version.
1923UA derr sechsten Sinfonie d-Moll op. 104. Dirigate des Komponisten in rom, Stockholm und Göteborg.
1924UA der siebten Sinfonie C-Dur op. 105 unter Leitung des Komponisten in Stockholm.
1925Pension des Finnischen Staates. UA der Bühnenmusik Der Sturm (Shakespeare). UA der Tondichtung Tapiola op. 112.
1928Arbeit an einer achten Sinfonie in Berlin, die der Komponist aber nicht beendet und nach eigener Aussage vernichtet.
1935Der 70. Geburtstag des Komponisten wird in ganz Finnland gefeiert.
20.9.1957gestorben in Järvenpää bei Helsinki (Finnland) im Alter von fast 92.

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