Am 28. August 1894 wurde der Dirigent Karl Böhm in Graz geboren. Der Sohn eines Juristen studierte auf Wunsch des Vaters ebenfalls Jura, bevor er am Grazer und Wiener Konservatorium seine Ausbildung erhielt. 1917 wurde er Repetitor an der Oper seiner Heimatstadt, 1919 2. Kapellmeister und ein Jahr später 1. Kapellmeister. Bruno Walter holte ihn 1921 nach München, 1927 wurde er GMD in Darmstadt. Von 1932-1942 war er Dirigent an der Dresdner Semperoper, wo er u.a. die Uraufführungen von den Strauss-Opern Die schweigsame Frau und Daphne leitet (letztere ist ihm gewidmet) . Mit Richard Strauss verband ihn eine enge Freundschaft bis zum Tod des Komponisten. Nach dem 2. Weltkrieg leitete er von 1954-1956 die Wiener Staatsoper, 1957 gastierte mit Mozarts Don Giovanni an der New Yorker Met und dirigierte von 1962 bis1971 regelmäßig bei den Bayreuther Festspielen. Als eminenter Mozart-, Strauss- und Wagner-Dirigent gehörte Karl Böhm zu den gefeierten Repräsentanten einer großen österreichischen Dirigententradition. Sein künstlerisches Vermächtnis ist auf zahlreichen Tonträgern dokumentiert.
Tabellarische Biographie
1894 | geboren in Graz, Jurastudium (Dr. jur.) in seiner Heimatstadt, danben Musikstudium, anschließend Tätigkeit als Repititor an der Grazer Oper. |
1917 | Debüt als Dirigent mit Der Trompeter von Säckingen in Graz. |
1921 | Bruno Walter lädt den jungen Dirigenten nach München ein, wo er zwei Probedirigate absolvieren muss: Webers "Freischütz" und Puccinis "Madama Butterfly". Er wird engagiert und bleibt bis 1927. |
1927 | GMD in Darmstadt. |
1931 | GMD in Hamburg |
1934-1942 | GMD an der Dresdner Semperoper. Dort UA der Strauss-Opern "Die schweigsame Frau" (1935) und "Daphne" (1938). |
1938 | Debüt mit "Don Giovanni" bei den Salzburger Festspielen zu denen er regelmäßig zurückkehrt. |
1943-1945 | Direktor der Wiener Staatsoper |
1950-1954 | Engagement am Teatro Colon in Buenos Aires. Dort führte Böhn u.a. Neuproduktionen von Wagners "Walküre", Janaceks "Jenufa", der Strauss-Opern "Elektra", "Capriccio" und "Salome" sowie Alban Bergs "Wozzeck" auf. 1952 wurde bei Böhm eine Netzhautablösung festgestellt und er musste sich einer Augenoperation unterziehen. |
1954-1956 | Direktor der Wiener Staatsoper. |
ab 1957 | Regelmäßige Gastdirigate an der New Yorker Met. |
1980 | Erstes Japan-Gastspiel mit dem gesamten Ensemble der Wiener Staatsoper. Aufführung von Mozarts "Le Nozze di Figaro". |
1962-1971 | Bayreuth-Debüt mit "Tristan und Isolde". Es folgen bis 1971 noch "Die Meistersinger von Nürnberg, der "Ring des Nibelungen" (Wieland Wagners letzte Inszenierung) und "Der fliegende Holländer". |
1981 | Karl Böhm stirbt 14. August 1981 in Salzburg. |