Wolfgang Eduard Schneiderhan war einer de bedeutendsten österreichischen Violinvirtuosen. Geboren am 28. Mai 1915 Wien, trat er bereits mit fünf Jahren als Wunderkind in der Öffentlichkeit in Erscheinung. 1922-28 studierte er in Pisek bei Otakar Ševčík, dem Begründer der tschechisch-wienerischen Geigenschule. 1925 setzte er sein Studium bei Julius Winkler in Wien fort. Als Siebzehnjähriger wurde er Konzertmeister des Symphonie-Orchesters Wien, 1937 wurde er Konzertmeister des Orchesters der Wiener Staatsoper und schließlich von 1938 bis 1951 Konzertmeister der Wiener Philharmoniker. In der gleichen Zeit bildete er zusammen mit Otto Strasser, Ernst Morawec und Richard Krotschak das Schneiderhan-Quartett. Ab 1948 leitete er die Meisterkurse für Violine beim Internationalen Musikfest Luzern. Von 1949 bis 1956 bildete er auch zusammen mit Edwin Fischer und Enrico Mainardi eine bis heute legendäre Trio-Formation. 1956 war er Mitbegründer des Kammerorchesters Festival Strings Lucerne. Daneben unterrichtete er am Mozarteum Salzburg (1936-56), an der Wiener Musikakademie (1939-51), am Konservatorium von Luzern (ab 1949) sowie am Konservatorium Stockholm (1964). 1948 heiratete er die Sopranistin Irmgard Seefried. Die Tochter aus dieser Ehe ist die Schauspielerin Mona Seefried. Wolfgang Schneiderhan starb am 18. Mai 2002 in Wien.
Tabellarische Biographie
28.5.1915 | Geboren in Wien. Das Wunderkind tritt 1920 erstmals öffentlich auf und erhält von 1922-1928 Unterricht bei Otakar Sevcik, der als Begründer der tschechisch-österreichischen Violinschule gilt. |
1925 | Unterricht bei Julius Winkler in Wien. |
1933-1937 | Konzertmeister bei den Wiener Symphonikern. |
1937-1950 | Konzertmeister der Wiener Philharmoniker. |
1936-1956 | Dozent am Mozarteum Salzburg. |
1939-1951 | Dozent an der Wiener Musikakademie. |
1948 | Heirat mit der Sopranistin Irmgard Seefried. |
1949-1956 | Mit Edwin Fischer (Klavier) und Enrico Mainardi (Violoncello) bildet Scheinderhan ein berühmtes Klavier-Trio. |
1955 | Mitbegründer der Festival Strings Lucerne. |
1968 | UA des Magnificat für Sopran, Violine und Orchester von Frank Martin, das den beiden Ausführenden (Seefried und Schneiderhan) gewidmet ist. |
bis 1970 | regelmäßige Auftritte bei den Internationalen Musikfestwochen Luzern. |
1988 | Tod von Irmgard Seefried. |
2002 | Am 18. Mai stirbt Schneiderhan im Sanatorium von Döbling. |