Orchesterakademie zur Nachwuchsförderung
Gründung der »Bisegger-Orchesterakademie der Bielefelder Philharmoniker«

Der Beginn der Spielzeit 2025/26 im kommenden August markiert für die Bühnen und Orchester Bielefeld einen Neustart. Nadja Loschky übernimmt die alleinige Intendanz und Robin Davis tritt sein Amt als Generalmusikdirektor an. Beiden liegt der Bereich Education am Herzen, so dass ein weiterer Baustein zur Weiterentwicklung eines zukunftsorientierten Theater- und Konzertbetriebs nur folgerichtig ist: die Gründung der »Bisegger-Orchesterakademie der Bielefelder Philharmoniker«. In dieser sollen junge Musikerinnen und Musiker auf die hohen Anforderungen in Profiorchestern vorbereitet und auf ihrem Weg zu hochqualifizierten Orchestermusikeren unterstützt werden.
»Der Impuls für die Akademie kam vor etwa zwei Jahren direkt aus dem Orchestervorstand«, berichtet Nadja Loschky. Die Idee stieß auf offene Ohren, die Organisation und Finanzierung stellte jedoch durchaus eine Herausforderung dar. Loschky:»Wir freuen uns sehr, dass wir schließlich mit der Hanns-Bisegger-Stiftung einen kraftvollen Mitstreiter gefunden haben.« Um den rechtlichen Rahmenbedingungen gerecht zu werden, steht die Orchesterakademie unter dem Dach der Stiftung. Über den Ertrag des Stiftungsvermögens werden zudem zwei Stipendien finanziert. »Das Konzept hat uns überzeugt«, so der Geschäftsführer der Hanns-Bisegger-Stiftung Wolfgang Goldbeck. »Die musikalische Nachwuchsförderung ist uns von jeher ein großes Anliegen.«
Stipendien für junge Orchestermusiker
Drei weitere Stipendien werden durch die Unterstützung der Lions Hilfe Bielefeld e.V., der Rechtsanwälte Kleinkes / Nettelstroth, der Dieter und Erika Pohlmann Stiftung sowie des Taschenherstellers Halfar ermöglicht. »Dank dieser Förderung können wir als Orchester aktiv die Lücke zwischen Ausbildung und Berufseinstieg schließen«, freut sich Stephan Kostenbader aus dem Orchestervorstand. Die Bielefelder Philharmoniker streben eine praxisnahe Ausbildung an. Der zukünftige Generalmusikdirektor Robin Davis betont: »Dabei werden die individuellen instrumentalen Fähigkeiten und Begabungen gefördert, um ein musikalisches Zusammenspiel, wie es der Tradition und dem Klangideal der Bielefelder Philharmoniker entspricht, zu ermöglichen.« Grundlage dafür ist eine intensive, individuelle musikalische Betreuung der jungen Musiker durch Mitglieder des Orchesters sowie die Mitwirkung in Proben, Konzerten, Musiktheater- und Tanzproduktionen an den Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld. Angebote wie Probespieltraining, gesundheitsprophylaktische Beratung und Mentalcoaching zur persönlichen Weiterbildung runden die Förderung ab.
Die Akademisten gestalten ein eigenes Kammerkonzert
Zudem ist angedacht, dass die Akademisten auch ein eigenes Kammerkonzert gestalten, um ihre Entwicklung während der Akademiezeit zu dokumentieren. Kulturdezernent Dr. Udo Witthaus: »Die Bielefelder Philharmoniker unterstützen damit ihre Sichtbarkeit in der deutschen Orchesterlandschaft und wirken darüber hinaus dem sich abzeichnenden Fachkräftemangel vorausschauend entgegen.«
Für den ersten Akademie-Jahrgang haben sich über 200 Musikstudenten der Instrumentengruppen Violine, Bratsche, Oboe, Posaune oder Schlagzeug auf einen Stipendienplatz beworben. In den nächsten Wochen stehen Probespiele an, nach diesen dann jeweils ein Talent pro Instrumentengruppe ausgewählt und ab Ende August eine Spielzeit lang auf den Beruf als Orchestermusiker vorbereitet wird.