Sony Classical SK 60584
1 CD • 75min • 1997
01.12.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Hilary Hahns Einstand mit Bach-Solowerken präsentierte eine ganz große Musikerin, und schon ihr Münchner Debüt vor einigen Jahren mit dem Beethoven-Konzert unter Maazel hatte ihren Ausnahmerang bewiesen - nicht nur im strahlenden, klar fokussierten, farbenreichen Ton, in der makellosen Technik, sondern vor allem hinsichtlich der gestalterischen Präsenz und Reife. So sind hohe Erwartungen angebracht, und Hilary Hahn enttäuscht sie nicht. Sie wird "lediglich" an der vollen Entfaltung ihrer Qualitäten gehindert. Zinman läßt das Orchester immer wieder unangebracht drängen, nötigt die Solistin vor allem im Finale, seiner Peitsche zu folgen und den Figurenreichtum nicht so auszuspielen, wie sie es könnte. Das Poetische, Innige bleibt auf der Strecke. Mit Hahns Einstieg in den langsamen Satz (Drücken auf den Spitzenton, Echo-Phrasierung) muß man auch nicht einverstanden sein, aber das ist Nebensache. Man kann die Mängel der ruppigen Begleitung nicht wegdiskutieren. So spielt sie nur "den Umständen entsprechend herrlich", was bei Bernstein, wo ihr die bisher vielleicht bezauberndste Darstellung gelingt, nicht so schmerzt wie bei Beethoven.
Christoph Schlüren [01.12.2001]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Ludwig van Beethoven | ||
1 | Konzert D-Dur op. 61 für Violine und Orchester | |
Leonard Bernstein | ||
2 | Serenade für Violine, Streicher, Harfe und Schlagzeug (nach Platons "Symposium", 1954) |
Interpreten der Einspielung
- Hilary Hahn (Violine)
- Baltimore Symphony Orchestra (Orchester)
- David Zinman (Dirigent)