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Besprechung CD

Magie

Martha Argerich & Maria Solozobova

Antes BM319328

1 CD • 61min • 2021

01.06.2023

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 10
Klangqualität:
Klangqualität: 10
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 9

Beethovens so genannte Kreutzersonate gilt als die virtuoseste, ausgreifendste seiner zehn Violinsonaten. Dem hohen Anspruch wird die Neueinspielung durch die aus Buenos Aires stammende Pianistin Martha Argerich und die russische, in der Schweiz lebende Geigerin Maria Solozobova voll gerecht. Die bei einem Recital in der Tonhalle Zürich entstandene Aufnahme begeistert durch musikantische Leidenschaft, sichere technische Beherrschung und das ausgewogene Miteinander in allen drei Sätzen. Beide Musikerinnen geben vor allem in den raschen Ecksätzen starke Impulse, und in den Variationen des Andante-Mittelsatzes begegnen sich ausdrucksvolles Singen und feingliedriges Auszieren.

Lebendiger Vortrag

Die Lebendigkeit des Vortrags wird gewährleistet durch Argerichs klug dosierten Anschlag und durch Solozobovas expressiven Geigenton, der bis in die höchste Lage sauber und strahlend bleibt. Die Pianistin kann dabei ihre reiche Erfahrung dank mehrerer Einspielungen dieser Sonate mit verschiedenen Partnern einbringen. Die große dynamische Spannweite und eine delikat eingesetzte Agogik mit nuancierten Dehnungen und Beschleunigungen dienen der Klarheit wie der Spannung dieser ausgefeilten Interpretation, der man die belebende Live-Situation anmerkt.

Idiomatische Wiedergabe

Prokofiews D-Dur-Violinsonate aus dem Jahr 1944, deren Geigenpart weitgehend der ursprünglichen Flötenstimme entspricht, ist nach der bescheidenen Meinung ihres Autors „in zartem, flüssigem Stil“ gehalten. Die mitreißende Wiedergabe durch Argerich und Solozobova spricht indes eine andere Sprache. Man hört zwar einfache, schlicht intonierte Themen, man erlebt aber auch deren energische Zuspitzung mit ausgesprochen aggressiven und brillanten Kontrasten. Dabei bleiben die beiden Instrumentalistinnen streng im Rahmen der vorgegebenen klassischen Strukturierung.

Die Tempi werden, wie bei der Aufführung der Kreutzersonate, bis an die Grenze des Machbaren vorangetrieben, doch so, dass die Durchsichtigkeit immer gewahrt bleibt. Die Freude an Prokofiews ironischen Kapriolen ist den Spielerinnen durchaus anzumerken. Dabei halten sich zarter Ton und heftiger Zugriff die Waage im Rahmen eines genau austarierten Duo-Events. Als Höhepunkt wirkt das ausgesprochen konzertante Final-Rondo.

Das ausführliche Booklet liefert genaue Beschreibungen der beiden Werke und biografische Notizen zu den Künstlerinnen.

Prof. Klaus Trapp [01.06.2023]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Ludwig van Beethoven
1Sonate Nr. 9 A-Dur op. 47 für Violine und Klavier (Kreutzer-Sonate) 00:38:51
Sergej Prokofjew
4Sonate Nr. 2 D-Dur op. 94a für Violine und Klavier 00:22:14

Interpreten der Einspielung

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