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Besprechung CD/SACD stereo/surround

Francis Poulenc

Wind Music

MDG MDG 903 2152-6

1 CD/SACD stereo/surround • 69min • 2019

18.01.2020

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 8
Klangqualität:
Klangqualität: 7
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 8

Bekannt geworden ist der französische Komponist Francis Poulenc vor allem als Komponist von Vokalmusik – sehr bekannt sind seine über 100 Kunstlieder auf Texte berühmter Dichter wie beispielsweise Jean Cocteau oder Guillaume Apollinaire. Ab seiner Rückkehr zum Katholizismus 1935 findet man in seinem Œuvre zunehmend auch wieder Chorkompositionen, die das Bild von ihm als Komponisten prägten. Weniger bekannt ist seine teils bezaubernde Kammermusik für Bläser, die er immer wieder im Laufe seines Lebens schrieb und der sich nun das international besetzte Ensemble Confoederatio angenommen hat. Mit dem größtbesetzten Werk eröffnet das Ensemble die Aufnahme, Poulencs Sextett für Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott, Horn und Klavier. Rasant ist der Einstieg und lässt den Zuhörer zugleich schmunzeln angesichts der teils etwas holprigen Fröhlichkeit. In dem dreisätzigen Werk, das Poulenc – selbstkritisch wie er war – mehrfach überarbeitet hat, bleibt kein Satz beim ursprünglichen Tempo, was die Musiker des Ensembles problemlos umsetzen. Auch der verspielt-schelmenhafte Charakter, der immer wieder aufblitzt, wird neben technischen Raffinessen mühelos umgesetzt. Wunderbar gelingt auch die Eröffnungskantilene von Oboistin Maria Sournatcheva im langsamen Satz, bevor das Werk in einem rhythmisch kniffligen Prestissimo endet.

Bläserkammermusik vom Duo bis hin zum Sextett

Überzeugt das Sextett noch mit seinem vollen Ensembleklang, widmet sich das Ensemble im Anschluss drei Sonaten für jeweils ein Holzblasinstrument und Klavier, beginnend mit der Flötensonate. Diese wird von Rute Fernandes (Flöte) und Benjamin Engeli (Klavier) in gutem Zusammenspiel und Balance umgesetzt. Ein Wehmutstropfen ist jedoch der scharfe Klang der Flöte, der sich gerade auch in den Höhen bemerkbar macht – so auch im melancholischen Mittelsatz. Hier klingt die Flöte nicht frei ausgespielt, sondern teils regelrecht gequetscht. Im Vergleich dazu gelingt die Oboensonate auch klanglich schöner, die Klarinettensonate ist jedoch ebenfalls von der Klangästhetik her eher scharf gehalten. Aber das ist auch zu einem guten Teil am Ende persönliche Geschmackssache, denn was im Ensemble mit insgesamt sechs Mitgliedern noch als markante Klangfarbe der einzelnen Instrumente rüberkommt, wirkt solistisch zu harsch. Mit dem Trio für die ungewöhnliche Besetzung von Oboe, Fagott und Klavier beschließt das Ensemble Confoederatio seine Aufnahme mit Bläser-Kammermusik von Francis Poulenc. Und hier bestätigt sich der Gesamteindruck, denn in diesem ist ausgesprochen schönes Ensemblespiel zu erleben, das auch klanglich wie aus einem Guss erscheint. Kurz: Das Ensemble Confoederatio überzeugt auf seiner Aufnahme vor allem als ganzes Ensemble und weniger in den kleinen Besetzungen.

Verena Düren [18.01.2020]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Francis Poulenc
1Sextett C-Dur op. 100 für Klavier, Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott und Horn 00:17:33
4Sonate FP 164 für Flöte und Klavier 00:12:07
7Sonate für Oboe und Klavier 00:13:44
10Sonate für Klarinette und Klavier 00:13:34
13Trio für Oboe, Fagott und Klavier 00:12:07

Interpreten der Einspielung

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