Ernesto Cavallini Works for Clarinet & Orchestra
cpo 777 948-2
1 CD • 63min • 2011
15.06.2015
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Das romantische Zeitalter geizte wahrhaftig nicht mit Lobestiraden, wenn es um die instrumentale oder vokale Kunst eines Künstlers oder einer Künstlerin ging – so wurde der Klarinettist Ernesto Cavallini (1807-1874) bei seinen Zeitgenossen mit Paganini, Rossini und Liszt verglichen. Was die instrumentale Virtuosität betrifft, könnten diese Vergleiche einigermaßen stimmen; hinsichtlich kompositorischer Qualitäten muß man allerdings starke Unterschiede vermerken.
Gewiß: Cavallini schrieb durchaus schöne Melodien für die Klarinette und bettete diese gekonnt in eine einnehmende orchestrale Umgebung ein. Gleichwohl vermitteln seine hier eingespielten Stücke nicht einmal die konventionelle Beherrschung des Solokonzertmodells (die selbst ein Paganini hatte), von der genialen melodischen Invention eines Rossini oder den innovativen, ja damals geradezu revolutionären strukturellen Gestaltungsweisen eines Liszt ganz zu schweigen.
Klarinettist Giuseppe Porgo tut hörbar alles, diese „Wiederentdeckungen“ zu veredeln, auch wenn sein stets blitzsauberer Klarinettenklang sich mitunter in gefälliger Virtuosität erschöpft und manchmal Wärme und Geschmeidigkeit vermissen läßt. Ein einigermaßen geistreicher Dialog zwischen dem Solisten und der korrekt spielenden Norddeutschen Philharmonie Rostock war schwer auszumachen, was allerdings auch an den Kompositionen selbst liegen dürfte.
Dr. Éva Pintér [15.06.2015]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Ernesto Cavallini | ||
1 | Klarinettenkonzert Nr. 1 Es-Dur | 00:14:42 |
5 | Fantaisie sur des motifs de la Somnambule de Bellini | 00:18:09 |
10 | Klarinettenkonzert Nr. 2 c-Moll | 00:19:50 |
13 | Troi Variations sur la Romance russe Oh! Dites lui de Mme la Princesse L. Kotschoubey | 00:10:01 |
Interpreten der Einspielung
- Giuseppe Porgo (Klarinette)
- Norddeutsche Philharmonie Rostock (Orchester)
- Johannes Moesus (Dirigent)