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Besprechung CD/SACD stereo/surround

BIS 2039

1 CD/SACD stereo/surround • 60min • 2012

17.03.2014

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 9
Klangqualität:
Klangqualität: 10
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 9

Kaum anderthalb Jahre sind vergangen, seit Ondine eine vorzügliche Aufnahme der Vigil op. 37 mit dem Chor des Lettischen Rundfunks unter Sigvards Klava veröffentlichte (vgl. Besprechung bei Klassik-Heute vom 31.12.2012) . Da muß die Konkurrenz von der andern Seite der Ostsee natürlich eine eigene Version auf den Markt bringen, wozu man mit Kaspars Putnins zwar gleichfalls einen lettischen Chorleiter verpflichtet, diesen aber mit dem Chor des Niederländischen Rundfunks ins Studio von Hilversum geschickt und an dieser mehr technischen als spirituellen Stätte eine Version produziert hat, die – wie diese wenigen Angaben bereits verdeutlichen – mit der geistlichen Musik des russischen Romantikers etwas ganz anderes im Sinn hat als die 2012 erschienene CD.

Das zeigt schon ein Blick auf die völlig unterschiedlichen Spielzeiten. In der St. Johannes-Kirche von Riga konnte sich die Musik der Länge, Breite, Tiefe und Höhe nach in einer guten Stunde ausbreiten, in Hilversum braucht man für das Opus 37 allein gerade einmal 51 Minuten und 44 Sekunden – ohne dass allerdings dabei der Eindruck einer unbotmäßigen Hetze entstände oder das Fassungsvermögen des Raumes gar unter dem Anprall des opulenten, weiten Tonspektrums ausgereizt worden wäre. Was immer die Technik leisten kann, hat sie geleistet, um den sehr fein schattierten, von den profundesten Bässen bis zum milden Licht der Soprane homogenen Chorklang einzufangen, und auch die solistischen Rezitationen sind im großen und ganzen überzeugend eingepaßt, wenngleich die Altistin künftig beim „Lobe den Herrn, meine Seele“ ein bißchen beherzter walten sollte.

Insgesamt ist die Darbietung also vernehmlich vom Konzertsaal her und nicht aus dem Kirchenraum konzipiert, weshalb sie sich auch eher an den Ästheten wendet. Ehrfürchtige Schauer wollen sich erst gegen Ende einstellen, – in der knapp achtminütigen Hymne auf die Mutter Gottes (Theotokos), die Sergej Rachmaninoff mit zwanzig Jahren geschrieben und, so wage ich zu behaupten, auch empfunden hat: Hier krönt das Ensemble eine keinesfalls oberflächliche, bis dahin aber auch nicht eigentlich transzendierende Werkauffassung, der man – womöglich zur Vermehrung der allgemeinen Würde – die Originaltexte nicht in wissenschaftlich-lateinischer Umschrift, sondern in „reinstem“ Kyrillisch beigegeben hat.

Rasmus van Rijn [17.03.2014]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Sergej Rachmaninow
1Vesper op. 37 (Vesper; Das große Abend- und Morgenlob und russische Volksmusik) 00:51:44
16The Theotokos (Ever-Vigilant in Prayer, Geistliches Konzert) 00:07:52

Interpreten der Einspielung

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