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Besprechung CD

11 Telemann

Trios & Quartets

cpo 777 441-2

1 CD • 66min • 2006

11.03.2011

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 9
Klangqualität:
Klangqualität: 9
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 9

Mit der zunehmenden Verbreitung des Notendrucks zu Beginn des 18. Jahrhunderts, mit dem Wirken ausländischer, vor allem aber italienischer Musiker an deutschen Höfen und dem risikoärmeren Reisen ins benachbarte Ausland wurde der Einblick in die regional unterschiedlichen musikalischen Kompositionstechniken leicht gemacht. Musikalische Inspiration holte man sich hierzulande deshalb gerne auch aus Italien und Frankreich.

Für die phantasievolle Freiheit, sich vielfältiger Stilarten zu bedienen und damit italienische Virtuosität, französische Eleganz und deutsche Polyphonie unter einen Hut zu bringen, wurde der Begriff des „vermischten Geschmacks" geprägt. Georg Philipp Telemann hat mit seiner Komponierweise reichlich aus dem Fundus unserer musikalischen Nachbarn geschöpft. In seinen Quartetten, Quadros und Quatuors für drei Melodiestimmen samt einer Grundstimme des Basses, in seinen continuogestützten Trios für zwei Melodiestimmen und den Sonaten für ein Melodieinstrument finden sich alle diese stilistisch vielfältigen Merkmale und formal unterschiedlichen Techniken in der Satzfolge in schönster Eintracht. Ein Novum stellt Telemanns Empfehlung dar, diese Kammermusik statt mit den traditionellen Streichinstrumenten nunmehr mit Holzbläsern zu besetzen. In den Quartetten kann dies zu reizvollen Klangkonstellationen von zwei Traversflöten und zwei Fagotten führen, in den Trios zur Kombination von Traversflöte und Oboe.

Das auf historischen Instrumenten musizierende Ensemble Epoca Barocca weiß in dieser Einspielung von ausgewählten kammermusikalischen Werken Telemanns hier mit angemessener Vielfalt zu variieren und die Bläserstimmen im Diskant hin und wieder auch mit den Streicherstimmen der Violoncelli zu mischen. Die Aufnahme erfreut in den raschen Satzmustern mit einer munteren Agilität und einer lebhaften und artikulatorisch prägnanten Profilierung, wobei die Interpreten die Akzente aber sehr feinnervig zu setzen wissen und auch in ihrem rhetorischen Erfassen der melodischen Formulierung der einzelnen Stimmlinien nie deren kleinteilig zusammengesetzten Gestus aus den Augen verlieren.

Noch mehr beeindrucken aber die langsamen Sätze, die sich durch ein homogenes Verschmelzen der Instrumente auszeichnen und an samten gedeckter Farbigkeit und geschmeidiger Klangmodellierung der unterschiedlichen Holzbläser-Mixturen wohl kaum mehr zu übertreffen sein dürften. Und doch gelingt es den Mitgliedern des Ensembles Epoca Barocca, bei aller Kunst der klanglichen Legierung niemals darin nachzulassen, die Textur feinsinnig aufzufächern und durchsichtig zu halten.

Thomas Bopp [11.03.2011]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Georg Philipp Telemann
1Quartett D major TWV 43:D2 for Flute, Violin, Violoncello and Harpsichord 00:08:06
5Triosonate d minor TWV 42:d4 00:08:04
9Quartett F major TWV 42:F16 for Oboe, Bassoon and B.c. 00:10:16
13Quartett A major TWV 43:A2 for Baroque Flute and Violoncello 00:07:10
16Trio G-Dur TWV 42:G13 für Traversflöte, Oboe und B.c. 00:06:27
20Sonate g minor TWV 41:g12 for Oboe and Bassoon 00:09:46
24Trio e-Moll TWV 42:e9 für Traversflöte, Oboe und B.c. 00:06:53
28Quartett E major TWV 43:E1 for Baroque Flute and Violoncello 00:08:31

Interpreten der Einspielung

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