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Besprechung CD

Georg Philipp Telemann Wind Concertos Vol. 2

cpo 777 267-2

1 CD • 55min • 2005, 2006

16.07.2008

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 8
Klangqualität:
Klangqualität: 7
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 8

Man kann nicht genug schätzen, welch wichtigen Dienst das Label cpo einer breiteren Rezeption der Musik Georg Philipp Telemanns in den letzten Jahren erwiesen hat. Und es ist erfreulich, dass sich cpo dabei auf eine Reihe bewährter Interpreten stützen kann. Auch für Folge 2 der Bläserkonzerte zeichnet wieder Michael Schneider mit seinen Ensembles La Stagione Frankfurt und Camerata Köln verantwortlich. Wie schon bei der im vergangenen Jahr erschienenen ersten Folge hat man sich um stilistische Diversität und repräsentative Vielfalt bemüht. Und in der Tat atmen alle eingespielten Werke den besonderen Genius, die Persönlichkeit Telemanns. Prominenteste Sololeistung mag das zu Beginn stehende Blockflötenkonzert C-Dur mit Michael Schneider sein: der zweite Satz zwar in einer ungewöhnlich kapriziösen Deutung und das Menuett klanglich etwas eng, alles in allem aber eine brillante Aufführung. Nicht ganz so souverän schneiden die Solisten des Konzerts für zwei Oboen, Fagott, Streicher und B.c. ab – hie und da trüben Intonationsprobleme den Hörgenuss. Eine wahre Entdeckung hingegen ist das G-Dur-Konzert für Traversflöte – ein schlichtes, heiteres Werk von zauberhafter Wirkung, das Karl Kaiser mit feinem Gespür für den pastoralen Tonfall zur Geltung bringt. Originell vor allem in seiner Stilsynthese ist das Konzert für zwei Hörner, in dem sich Telemann erneut als integrierender Pan-Europäer erweist und französische Tanzformen, corellisierende Elemente und Naturklang zu verschmelzen weiß. Kompositorisch wie auch interpretatorisch am wenigsten ansprechend erschien mir das recht traditionelle Oboenkonzert f-Moll. Hans Peter Westermann, an und für sich einer der Renommiertesten seines Fachs, wirkt hier klanglich nicht ganz auf der Hööhe. Sein Ton wirkt etwas eng und nasal, mir fehlt die charakteristische Wärme, die etwa den Oboenklang Paul Goodwins auszeichnet.

Aufnahmetechnisch macht die Produktion einen ordentlichen, allerdings nicht glänzenden Eindruck. Für den detaillierten Beihefttext konnte man den bekannten Telemann-Spezialisten Wolfgang Hirschmann gewinnen, dessen Erläuterungen kompetent in die Werke einführen.

Insgesamt erfüllt die zweite Folge der Telemannischen Bläserkonzerte nicht ganz die hohen Erwartungen und Maßstäbe, die die erste Folge gesetzt hat. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass das Projekt auf hohem Niveau weitergeführt wird. Telemanns Musik hat es verdient.

Heinz Braun † [16.07.2008]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Georg Philipp Telemann
1Konzert C major TWV 51:C1 for Recorder, Strings and basso continuo
5Concerto d-Moll TWV 53:d1 für 2 Oboen, Fagott, Streicher und B.c. 00:09:45
9Concerto G-Dur TWV 51:G1 für Traversflöte, 2 Violinen und B.c. 00:12:08
13Concerto D-Dur TWV 52:D1 für 2 Hörner, Streicher und B.c. 00:07:26
17Konzert f minor TWV 51:f1 for Oboe, Strings and B.c. 00:07:15

Interpreten der Einspielung

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