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Besprechung CD zum Thema
Musik aus Ungarn

Béla Bartók

Works for Piano Solo

Hungaroton HCD 32525

1 CD • 79min • 1980 - 1998

18.06.2008

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 10
Klangqualität:
Klangqualität: 9
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 10

Bei dieser Gelegenheit sind nicht allzu viel Worte zu machen, was die schier ungeheuerlich klare, virtuose, unbeirrt, aber flexibel auf den Notentext bezogene Leistung des Pianisten Zoltán Kocsis anbelangt. Denn die jetzt bei Hungaroton publizierten Einspielungen des ungarischen Klavier-Exzentrikers sind Teil jener seinerzeit gerühmten Editionen, die den Philips-Katalog zierten und zur Ehre eines reflektierten und dennoch impulsiven Bartók-Interpretierens gereichten. Ein wenig irreführend bleibt es, wenn Hungaroton diese Revitalisierungen unter dem Motto „Bartók New Series“ anbietet. Man muss schon genau im Kleingedruckten forschen, um die in einem Zeitraum von 18 Jahren entstandenen Darbietungen als Früchte der Philips-Planungen zu identifizieren (und in Folge späterer Firmen-Allianzen als Teilhabe der Universal-Betriebsamkeiten!).

Zoltán Kocsis war es, der es als erster der jüngeren ungarischen Pianisten wagte, in seinen Deutungen an die vibrierende, keineswegs motorisch-kalte, in vielen Momenten durchaus improvisatorische Spielweise Béla Bartóks anzuknüpfen. In den 50er Jahren hatte sich ja ein Bartók-Stil herausgebildet, der sich sozusagen an knatternden Allegro barbaro-Schemata orientierte – und von Interpreten wie Andor Foldes oder bis zum heutigen Tag von Jenö Jandó (Naxos) vertreten wird. Kocsis scheute sich nicht, selbst den puristischen Mikrokosmos- und Kinderstücken mit einem von Rubato und Emotion infizierten Anschlag zu Leibe zu rücken, viel impulsiver, ja verwegener als etwa seine Generationskollegen Dezsö Ránki und András Schiff. So sind die hier für die Folge zwei seiner Gesamtaufnahme zusammengestellten Bagatellen, Tänze, Skizzen und Klagelieder das stimmige, vielstimmige Echo einer neuen, musikphilosophisch begründeten Pianistensicht (und im besten Sinne auch Rücksicht!) auf ein Oeuvre, das zu Zeiten der Philips-Veröffentlichung zu Recht in höchsten Tönen gewürdigt wurde.

Peter Cossé † [18.06.2008]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Béla Bartók
114 Bagatellen op. 6 BB 50 Sz 38 00:24:03
15Zehn leichte Klavierstücke BB 51 Sz 39 00:18:25
26Seven Sketches op. 9b BB 54 Sz 44 00:11:25
33Three Burlesques op. 8c BB 55 Sz 47 00:06:43
36Rumänische Tänze op. 8a BB 56 Sz 43 00:08:15
38Vier Dirges op. 9a BB 58 Sz 45 00:08:11

Interpreten der Einspielung

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