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Besprechung CD

Pan Classics PC 10198

1 CD • 51min • 2007

02.06.2008

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 9
Klangqualität:
Klangqualität: 9
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 9

Seit knapp sechs Jahren bereichert mit dem Michelangelo String Quartet ein Ensemble die internationale Konzert-Szene, das sich der Entstehung und Zusammensetzung nach von anderen seiner Art deutlich unterscheidet. Während sich heute die Mitglieder eines Quartetts meist schon in jungen Jahren – oft bereits während der Studienzeit – finden und eine gemeinsame Ausbildung durchlaufen, haben sich zum Michelangelo-Quartett vier arrivierte Solisten zusammengetan, von denen jeder auch eine Hochschulprofessur innehat: die Geigerin Mihaela Martin und der Cellist Frans Helmerson in Köln, der Geiger Stephan Picard in Berlin und die Bratscherin Nobuko Imai in Genf. Sie alle verbindet die Liebe zu den großartigen Schätzen der Quartettliteratur und jeder von ihnen verfügt über reiche kammermusikalische Erfahrung, die ihn befähigt, seine Individualität in die Gruppe einzubringen und bei Bedarf auch zurückzunehmen. Hier steht nicht alles unter dem Primat der 1. Violine, sondern jedes Quartett-Mitglied steuert Impulse bei – beste Voraussetzungen für Beethoven, der die vier Streicher als gleichberechtigte Gesprächspartner agieren lässt.

Ihre vorgesehene Gesamteinspielung der Beethoven-Quartette eröffnen die Vier mit den beiden ersten Werken aus dem Opus 18, mit dem Beethoven sich erstmals auf das so stark vorbelastete Terrain der Quartettkomposition wagte. Das Michelangelo-Quartett lässt von Anfang an keinen Zweifel daran, dass es sich hier um mehr als „Mozarts Geist aus Haydns Händen“ handelt, dass hier ein Aufbruch zu neuen Ideen stattfindet. Das Spiel ist klangvoll, vital und kontrastreich, doch auch mit einer gewissen Portion wienerischem Schmelz. Wird im G-Dur-Quartett, dem sogenannten „Komplementierquartett“ auch nicht ganz die Eleganz und spielerische Leichtigkeit des Leipziger Streichquartetts erreicht, so kommen doch im F-Dur-Quartett die Beharrlichkeit des Kopfmotivs, das thematische Wechselspiel der Stimmen oder die überraschenden Toanartwechsel vorzüglich zur Wirkung, ist der Trauergesang des Adagio affettuoso ed appassionato höchst eindringlich gestaltet. Die Aufnahme aus der akustisch hervorragenden Salle de musique im schweizerischen La Chaux-de-Fonds ist tadellos, die Präsentation sorgfältig und geschmackvoll. Ein vielversprechender Auftakt.

Sixtus König † † [02.06.2008]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Ludwig van Beethoven
1Streichquartett Nr. 1 F-Dur op. 18 Nr. 1 00:28:12
5Streichquartett Nr. 2 G-Dur op. 18 Nr. 2 00:22:42

Interpreten der Einspielung

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