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Besprechung CD

Zig Zag Territoires ZZT061105

1 CD • 73min • 2005

04.06.2007

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 8
Klangqualität:
Klangqualität: 8
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 8

Die alten modernen Instrumente haben Konjunktur: das ungarische Klavierduo Egri & Pertis fasziniert im Zusammenspiel und mit außerordentlichen Klangresultaten auf einem Erard-Doppelflügel (Hungaroton HDVD 32446 ), ihr ungarischer Kollege Alex Szilasi hat gerade ein umfangreiches Chopin-Projekt auf verschiedenen Instrumenten begonnen (Hungaroton HCD 32468). Und auch die französische Pianistin Claire Chevallier agiert im Vertrieb der französische Harmonia mundi auf einem Erard-Modell (Ravel / ZZT 060901). Nun, mit dem Dirigenten Jos van Immerseel als Klavierpartner, hat sie sich drei Duo-Werke von Rachmaninoff ausgesucht – und zu diesem Zweck zwei Erards aus den Jahren 1897 und 1905. Das rein klangliche Ergebnis ist verständlicherweise nicht ganz so harmonisch wie im Fall der Doppelflügel-DVD mit Monika Egri und Attila Pertis, dennoch bieten die in ihren Abmessungen leicht von einander differierenden Instrumente ein aromareiches Hörbild, zumal die beiden Ausführenden sehr umsichtig, sehr einfühlsam – was die unterschiedlichsten Satz- und Stückcharaktere anbelangt – für Verweilen und für Vorwärtsbewegung sorgen. Sie hüten sich in den betont energischen, lebensbejahenden Passagen (wie etwa in der Tarantella aus op. 17), das motivische und rhythmische Diesseits durch überhöhte Geschwindigkeit in Frage zu stellen. Einer Verlockung, der nicht wenige Interpreten in Verkennung der wahren Ausdrucksmöglichkeiten erliegen – zumal unter der nervlichen Anspannung auf dem Konzertpodium. Die verschiedenen älteren Einspielungen und Radiodokumente mit Martha Argerich (mit verschiedenen Duo-Auserwählten wie etwa Nelson Freire ) belegen dieses Gestaltungsmanko!

Die schlank konturierten, im Melodischen eleganten, in den akkordisch üppigen Sequenzen niemals bullig wirkenden Einspielungen der Formation Chevallier – Immerseel dürfen als wichtiger Beitrag zum Thema historisierender, gleichwohl im Heutigen platierter Rachmaninoff-Deutung empfohlen werden – im gleichen werbenden Atemzug mit den neuen Versionen des Duos Uriarte–Mrongovius und der Decca-Variante mit Ashkenazy und Previn, die ich von den älteren Studio-Interpretationen immer noch als die „rundeste“, sorgfältigste und – wenn nötig – auch die resoluteste und pianistisch geschmeidigste erachte.

Vergleichsaufnahmen: Suiten op. 5 und op. 17:Uriarte/Mrongovius (Profil PH05027), Duo Reine Elisabeth / Rolf Plagge/Wolfgang Manz (Areobaleno AAOC-94542), Donohoe/Roscoe (Naxos 8.557062), Shelley/Macnamara (Helios CDH 55209), Wehr/Rai (Connoisseur Society 4214), Thorson & Thurber (Paula PACD 46), Bruk/Taimanov (Great Pianists Philips 456 736-2), Ax/Bronfman (Sony SK 61767), Goldenweiser/Ginsburg (TR RCD 16260), Ashkenazy/Previn (Decca 455234-2); Suite op. 5: Klavierduo Pérez Molina (Ars Harmonica 054), N. u. Chr.Lorenz (Walzer / Berlin classics 0017092 BC), Sonja u. Shanti Sungkono (NCA 60120-215)

Peter Cossé † [04.06.2007]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Sergej Rachmaninow
1Suite Nr. 1 g-Moll op. 5 für 4 Klaviere (Fantaisie-Tableaux) 00:23:13
5Suite Nr. 2 C-Dur op. 17 für zwei Klaviere 00:24:35
9Sechs Stücke op. 11 für Klavier zu vier Händen 00:25:13

Interpreten der Einspielung

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