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Besprechung CD

Brahms Complete Piano Trios

harmonia mundi HMC 901915.16

2 CD • 2h 05min • 2005

12.07.2006

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 9
Klangqualität:
Klangqualität: 10
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 9

Im nächsten Jahr kann das französische Trio Wanderer sein zwanzigjähriges Bestehen feiern. Die keineswegs selbstverständliche Kontinuität und die außerordentliche Ernsthaftigkeit, mit der die drei Absolventen des Pariser Conservatoire ihren künstlerischen Weg abseits allen kurzlebigen Star-Rummels verfolgen, hat in Konzertauftritten in aller Welt und vielfach ausgezeichneten CD-Einspielungen bereits reiche Früchte getragen.

Nun also Brahms: das auch in der revidierten Fassung jugendlich-schwärmerische op. 8 des Zwanzigjährigen, das rund dreißig Jahre später entstandene reife op. 87 und das späte Meisterwerk op. 101 – Musik, die dem Trio Wanderer spürbar am Herzen liegt. Intellektuelle Klarheit und romantische Empfindung halten sich die Waage, der Farbenreichtum der Violine von Jean-Marc Phillips-Varjabédian betört ebenso wie der schlackenlose Celloton von Raphael Pidoux, und die unaufdringliche Präsenz des brillanten Klavierspiels von Vincent Coq bindet die Stimmen zu einer mustergültigen Einheit. Der schlanke Klang lässt kein Pathos aufkommen, die gestochen scharfen Scherzi atmen französischen Esprit. Ein wesentliches Geheimnis der Faszination des Trio Wanderer liegt in der außerordentlichen Ökonomie der Mittel: Nie lassen sich die Musiker dazu verführen, ihr Pulver zu früh zu verschießen, und so fesseln sie den Hörer in jedem Moment an den Fortgang des musikalischen Geschehens.

Um Missverständnissen vorzubeugen sei erwähnt, dass das von Brahms selbst verworfene und erst posthum wiederentdeckte frühe A-Dur-Trio in dieser „Gesamtausgabe“ nicht enthalten ist, obwohl darauf im Beiheft ausführlich Bezug genommen wird – ein Lapsus, den man gerne verzeiht, da die Präsentation im Übrigen (wie immer bei harmonia mundi) sehr sorgfältig und ansprechend ist. Zudem gibt es als willkommene Ergänzung das von Schoenberg so geschätzte (und orchestrierte) g-Moll-Klavierquartett mit dem zündenden „Rondo alla zingarese“, bei dem das Trio durch den Bratschisten Christphe Gaugué eine gleichgesinnte Verstärkung erhält. Klanglich sind die Aufnahmen aus dem Salle de Musique des schweizerischen La Chaux-de-Fonds hervorragend.

Sixtus König † † [12.07.2006]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Johannes Brahms
1Klaviertrio Nr. 1 H-Dur op. 8
2Klaviertrio Nr. 2 C-Dur op. 87
3Klaviertrio Nr. 3 c-Moll op. 101
4Klavierquartett Nr. 1 g-Moll op. 25

Interpreten der Einspielung

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