Sylvia Sass Soprano
Arien und Szenen - Cherubini, Verdi, Verdi, Verdi, Erkel, Gounod, Tschaikowsky, Cilèa, Mascagni, Catalani
Hungaroton HCD 32346
1 CD • 68min • [P] 2005
27.06.2005
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
An diese Sängerin denken viele Musikfreunde mit wehmütigen Gefühlen. Anfang der siebziger Jahre tauchte die ungarische Sopranistin in der europäischen Konzert- und Opernszene auf: mit sensationeller Wirkung und sofortigem Einstieg in die obersten Regionen der Musikszene. Alles „riß“ sich um die Sängerin, die jung, schön und mit prachtvoller Stimme begabt war. Die übliche Etikettierung als „neue Callas“ ließ nicht lang auf sich warten – doch nach relativ kurzer Zeit war der Stern verglüht. Allzu frühe Beanspruchung mit schwierigen Partien wirkte sich nachteilig auf das gesangliche Kapital aus, auch war Sylvia Sass wahrscheinlich nervlich nicht in der Lage, dem mörderischen Druck, der auf einem „Weltstar“ lastet, standzuhalten. Nach einigen Abstürzen – ich selbst erinnere mich an eine jammervolle Tosca an der Wiener Staatsoper – folgte das vorzeitige Ende.
Geblieben sind glücklicherweise zahlreiche Aufnahmen aus ihren besten Sängerzeiten. Das von Hungaroton angebotene Arienprogramm bringt eine Auswahl ihrer in Ungarn entstandenen Produktionen. Zum Teil handelt es sich dabei um Opern-Recitals, aber auch um Ausschnitte aus den Gesamteinspielungen von Cherubinis Medea, Verdis I Lombardi (beide unter Lambero Gardelli) u.a. Es bereitet Freude, der warmtönenden, ausdrucksvollen, sowohl im Legato wie in der Koloratur (letztere zu hören in der Arie aus Erkels Hunyady László) makellos geführten Sopranstimme wieder zu begegnen. Weniger erfreulich ist, daß darauf verzichtet wurde, die Aufnahmedaten anzugeben. Gewisse Spielregeln der Plattenbranche sollten und müßten eingehalten werden.
Clemens Höslinger [27.06.2005]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Luigi Cherubini | ||
1 | Medea | |
Giuseppe Verdi | ||
2 | Attila | |
3 | Macbeth (Dramatische Oper in vier Akten) | |
4 | I lombardi | |
Ferenc Erkel | ||
5 | Hunyadi László Nyitány: Ouvertüre für Bläserquintett | |
Charles Gounod | ||
6 | Faust | |
Peter Tschaikowsky | ||
7 | Eugen Onegin op. 24 | |
Francesco Cilèa | ||
8 | Adriana Lecouvreur | |
Pietro Mascagni | ||
9 | Cavalleria Rusticana | |
Alfredo Catalani | ||
10 | La Wally |
Interpreten der Einspielung
- Sylvia Sass (Sopran)
- Katalin Pitti (Sopran)
- Zsuzsa Dénes (Sopran)
- Veriano Luchetti (Tenor)
- Dénes Gulyás (Tenor)
- István Gáti (Bariton)
- Hungarian State Opera Chorus and Orchestra (Orchester)
- Budapest Symphony Orchestra (Orchester)
- Lamberto Gardelli (Dirigent)
- Janós Kovacs (Dirigent)
- Ádám Medveczky (Dirigent)