EMI 5 57438 2
1 CD • 62min • 2002
16.04.2004
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Han-Na Chang, die in den letzten Jahren Karriere gemacht hat, tut gut daran, sich nicht (nur) im angestammten Repertoire zu beweisen, sondern ebenso mit selteneren Werken. Prokofjews op. 125, sinfonisches Cellokonzert oder konzertante Sinfonie (es hat ja Züge von beidem), gehört nicht gerade zu den Rennern des Konzertbetriebs. Die Cellistin, deren Ton im Kopfsatz anfangs noch etwas eng und gepresst klingt, stürzt sich mit Kraft und Leidenschaft in das Werk, das volle Virtuosität fordert. Im zweiten Satz schlägt sie ein irrwitziges Tempo an, spielt ihren Part „fetzig“, rasend, ohne über die innehaltenden Passagen hinwegzuspielen. Immer hört man ein animiertes und sehr subtiles Zusammenwirken der Beteiligten. Das Orchester ist nicht nur Begleiter, sondern wirklicher Partner. Der Klang ist präsent, farbig, durchsichtig und voll.
Bei der Cellosonate ist Antonio Pappano auch am Klavier ein überaus sensibler Partner. Dabei ist das Klavier immer sehr, doch nicht ungebührlich präsent. Chang spürt den vielfältigen und unterschiedlichen Stimmungen nach. Der Kopfsatz mit seinen zwischen bewegt und moderat changierenden Tempi (Andante grave – Moderato animato – Andante grave – Allegro animato) ist mal introvertiert-nachdenklich, mal sehr kraftvoll. Der Mittelsatz (Moderato) hat spielerische Züge, das Finale ist behend. Han-Nah Chang setzt auch hier nicht auf Protzen, sondern differenzierten Klang. Eine der gelungensten Neuaufnahmen der jüngsten Zeit!
Peter Heissler [16.04.2004]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Sergej Prokofjew | ||
1 | Sinfonisches Konzert e-Moll op. 125 für Violoncello und Orchester | |
2 | Sonate C-Dur op. 119 für Violoncello und Klavier |
Interpreten der Einspielung
- Han-Na Chang (Violoncello)
- London Symphony Orchestra (Orchester)
- Antonio Pappano (Dirigent)