Great Pianists - Horowitz

Naxos 8.110671
1 CD • 74min • 1940, 1941
31.05.2002
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Zwei alte Bekannte aus dem Schellack-Repertoire von Vladimir Horowitz kommen hier wieder einmal zu CD-Ehren. Kaum zu zählen sind die verschiedenen LP-Editionen – u.a. eine Kassette mit dem Es-Dur-Konzert von Beethoven als monumentale Zugabe –, so dass man davon ausgehen darf, dass zumindest die etwas älteren Hörer längst mit diesen beiden Einspielungen aus dem New York der frühen Weltkriegszeit versorgt sind. All jenen, die jedoch noch in den Kinderschuhen einer Diskographie stecken, ihnen sei gesagt, dass es sich im Fall des Tschaikowsky-Konzerts um eine der stürmischsten, rauhesten, unverfroren virtuosesten Varianten innerhalb einer inzwischen mehr als 200 Aufnahmen zählenden Interpretationsskala handelt.
Im Vergleich zu den eher epischen Lesarten etwa von Richter (DG) oder Weissenberg (EMI) beweist diese russisch-italienische Ko-Produktion, wie unbarmherzig (und dennoch folgerichtig) man mit den Oktavserien, den Akkordmartellati und den Unisonoläufen umgehen, ja umspringen kann, wenn man das Werk irgendwo in Tatarengegenden beheimatet und nicht in der Nähe eines slawisierten Robert Schumann. Im Verlauf des Brahms-Konzerts wirkt sich Horowitz’ kurz angebundenes, nicht eben co-sinfonisches Spiel ungünstiger aus, aber in jeder Sekunde ist und bleibt es der unvergleichliche Horowitz, der sein Ego durchsetzt und Brahms zum Spielball seiner Überzeugungen macht.
Der Aufsprechpegel der klanglich geglückten Überspielungen ist recht niedrig.
Peter Cossé † [31.05.2002]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Johannes Brahms | ||
1 | Konzert Nr. 2 B-Dur op. 83 für Klavier und Orchester | |
Peter Tschaikowsky | ||
2 | Konzert Nr. 1 b-Moll op. 23 für Klavier und Orchester |
Interpreten der Einspielung
- Vladimir Horowitz (Klavier)
- NBC Symphony Orchestra (Orchester)
- Arturo Toscanini (Dirigent)