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Besprechung CD

Luciano Pavarotti – Live Recital

Arien aus Opern von Bononcini, Scarlatti, Bellini

Decca 466 350-2

1 CD • 68min • 1997-99

01.08.2001

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 10
Klangqualität:
Klangqualität: 8
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 10

Vier Jahrzehnte sind seit Luciano Pavarottis Operndebüt vergangen. Grund genug für eine Ehrung, die das Label Decca mit einer goldbedruckten Gratulations-CD auf würdige Art begeht. Es sind darauf durchwegs Live-Aufnahmen enthalten, die aus Konzerten in Wien (1997), Zürich (1998) und Paris (1999) stammen, jedesmal mit Leone Magiera als im besten Sinn angepaßten Klavierbegleiter. Somit Dokumente aus der Spätzeit des Sängers - was aber in diesem Fall keineswegs zu nachsichtiger Beurteilung zwingen muß. Pavarottis souveräne Kunst offenbart sich gerade in den Aufnahmen des mehr als Sechzigjährigen in ihrer ganzen bewundernswerten Fülle. Es ist wahrhaftig eine Hohe Schule des Singens, die der Künstler hier vorführt, das wird bereits mit der Eingangsnummer, mit dem altbekannten Per la gloria von Bononcini bewiesen. Wie da kunstvoll abgestuft wird, zurückgenommen, in der Tonstärke und -färbung mit höchster Finesse modelliert wird, das ist große, edle Meisterkunst. Pavarotti besaß niemals eine exemplarisch schöne Stimme, er war bei aller vokalen Perfektion doch immer in erster Linie Musiker, Vortrags- und Ausdruckskünstler. Ganz gleich, ob es die arie antiche sind, Opernnummern von Donizetti (Una furtiva lagrima) Puccini (beide Tosca-Arien), Cilèa (Lamento di Federico), Verdi (La donna è mobile) oder Canzonen von Bellini bis Tosti - immer tritt der noble, hochkultivierte Interpret hervor. Daß Pavarotti auch in seinen späten Jahren noch immer imstande ist, grandiose dramatische Höhepunkte aufzubauen, dann und wann auch ein hervorblitzendes hohes H zu "servieren", spricht für seine großartige sängerische Ökonomie, die kaum Abnützungserscheinungen an seiner Stimme zugelassen hat. Pavarotti war immer ein Aristokrat des Singens, das muß trotz aller Bedenken gegen seine Präsenz im Drei-Tenöre-Unfug festgehalten werden. Von dieser Höhe der musikalischen Bildung sind die meisten Nachfolge-Tenöre weit entfernt, dort regiert momentan ziemlich stark das protzige Plebejertum. Ob da einer darunter ist, der nach vierzig Sängerjahren noch immer in voller Blüte dasteht?

Clemens Höslinger [01.08.2001]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
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Interpreten der Einspielung

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