
Dynamic CDS 299/1-2
2 CD • 2h 19min • 1999/2000
01.10.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Das Grundproblem der meisten Corelli-Interpretationen besteht darin, daß der Unterschied zu Vivaldi, die klangliche und gedankliche Verwurzelung im 17. Jahrhundert, nicht deutlich wird. So müssen die Allegro-Sätze bezüglich des Tempos und der Artikulation viel stärker differenziert werden, als dies beispielsweise Trevor Pinnock tut. Ebenso wurden einige Adagio-Sätze zu Corellis Zeit viel langsamer gespielt, als wir heute glauben wollen; hier fehlt Estevan Velardi noch der Mut zur inneren Ruhe, während er in den meisten lebhaften Sätzen ein besseres Tempogespür beweist als Pinnock. Getrübt wird dieser zunächst recht erfreuliche Eindruck durch intonatorische Defizite und eine recht modern anmutende Tongebung der Streicher sowie durch die seltsame Entscheidung des Dirigenten, viele Abschnitte pizzikato spielen zu lassen; dies entspricht wohl nicht Corellis Praxis, sondern einer englischen Mode späterer Zeit.
Trotz guter Ansätze reicht Velardis Aufnahme nicht an das heran, was Jesper Christensen mit dem Ensemble 415 an Einsichten über die Eigenart dieser einmaligen Musik vermittelt hat.
Dr. Matthias Hengelbrock [01.10.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Arcangelo Corelli | ||
1 | Zwölf Concerti grossi op. 6 |
Interpreten der Einspielung
- Fabrizio Cipriani (Violine)
- Alessandro Stradella Consort (Ensemble)
- Estevan Velardi (Dirigent)