Berlin Classics 0017142BC
1 CD • 66min • 2000
01.08.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Jan Vogler hat in jüngerer Zeit einen auffallenden Karriereweg gemacht. Das zu recht gefürchtete Schumann-Konzert spielt er mit schlankem Ton und sehr sauber. Um die Nuancen hörbar zu machen, ist er dynamisch stark angehoben worden, was die Dialoge verundeutlicht und die Tutti-Kontraste abschwächt. Jene überschwengliche Verve und erzählerische Poesie, wie sie so einzigartig für Schumann sind, stellen sich zugunsten einer eher sachlichen Auffassung nicht ein. Der 1973 geborene Münchner Klarinettenvirtuose Jörg Widmann schrieb 1999-2000 mit Dunkle Saiten für Cello, Orchester und zwei Frauenstimmen ein nahezu dreiviertelstündiges Opus, in welchem er seiner Phantasie als Regisseur klanglicher Extremsituationen freien Lauf läßt. Dunkles Dräunen prägt die erste Phase, worauf harsche Zersplitterung folgt - indem für den Hörer verifizierbare Wiederholungen der Klangeffekte nicht auftreten, wird der Eindruck einer Suche im Bodenlosen erweckt. Ob das irrlichternde Ganze, passioniert dargeboten, einen außermusikalischen Hintergrund hat?
Christoph Schlüren [01.08.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Robert Schumann | ||
1 | Konzert a-Moll op. 129 für Violoncello und Orchester | |
Jörg Widmann | ||
2 | Dunkle Saiten für Violoncello solo, 2 Frauenstimmen und Orchester (2000) |
Interpreten der Einspielung
- Salome Kammer (Sopran)
- Ursula Hesse (Sopran)
- Jan Vogler (Violoncello)
- Münchener Kammerorchester (Orchester)
- Christoph Poppen (Dirigent)