Sony Classical SK 89245
1 CD • 53min • 2000
01.07.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Mit seiner Deutung der Goldberg-Variationen fand Murray Perahia jüngst weltweit enthusiastische Zustimmung. Kaum wurde eingewendet, daß Bachs kühner Experimentiergeist in seiner liebenswürdig gediegenen, stets wohllautenden Lesart nicht so recht zur Geltung kommen wollte. Unmittelbarer zu überzeugen vermag sein geschmackvoll konservativer Ansatz in konventionelleren Werken wie den Klavierkonzerten, die er mit feinem Sinn für vollendet schön ausformulierte Phrasen in gedeckten Klangfarben veredelt.
Züchtig und streng eröffnet er das d-Moll-Konzert, angenehm luftig untermalt vom Orchester. Unter Perahias Händen klingen Läufe, Repetitionsfiguren und Triller zuweilen wie präzise gezündete Minifeuerwerke, so lebendig und agil weiß er seine elegante Technik einzusetzen, die er nach langer krankheitsbedingter Zwangspause vor allem mit dem Studium Bachscher Werke wieder perfektionieren konnte. Kurz vor Ende des Finalsatzes überrascht ein in seiner Deutlichkeit beinahe manierierter Registerwechsel ins pianissimo. Ansonsten jedoch bleibt Perahia ungemein maßvoll und natürlich und pflegt bei größter Wachheit die Kunst des pianistischen Understatements.
Peter Schlüer [01.07.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Johann Sebastian Bach | ||
1 | Konzert Nr. 1 d-Moll BWV 1052 für Klavier und Orchester | |
2 | Klavierkonzert Nr. 2 E-Dur BWV 1053 | |
3 | Konzert Nr. 4 A-Dur BWV 1055 für Cembalo, Streicher und Basso continuo |
Interpreten der Einspielung
- Murray Perahia (Klavier)
- Academy of St. Martin in the Fields (Orchester)