Virgin 5 45449 2
1 CD • 57min • 2000
01.06.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Klassik Heute
Empfehlung
Babylonisch, orgiastisch: Berlioz' Te Deum, das 1855 mit knapp 1000 Mitwirkenden im Rahmen der Pariser Weltausstellung uraufgeführt wurde, verstört die Musikwelt bis heute. Das zeigen schon die genannten Begriffe, mit denen Hörer diesem Werk begegnen. Die einzige Einspielung, die dem Stück bislang wirklich gerecht wurde, ist Eliahu Inbals Aufnahme, die alle orchestralen Kühnheiten ungeschminkt auskostet und erstmals auch den Schlußmarsch mit den zwölf Harfen berücksichtigt. Die Vorzüge der Neueinspielung unter John Nelson sind die noch etwas profiliertere Orchesterleistung der Franzosen, die vor allem im Bläsersatz die rhythmischen Konturen noch schärfer profilieren. Die Besetzung des Tenorparts, hier Alagna, bei Inbal Keith Lewis, ist Geschmackssache. Bei Inbal gerät dieser Satz eine Spur introvertierter, da Lewis dem piano jene Prise Misterioso einhaucht, über die das retardierende Moment des Stücks letztlich besser zum Tragen kommt. In jedem Fall gelingt Nelson eine packende, herrlich extrovertierte Einspielung, die Berlioz Gigantomanie erst gar nicht ins Private zu ziehen versucht.
Norbert Rüdell [01.06.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Hector Berlioz | ||
1 | Te Deum op. 22 |
Interpreten der Einspielung
- Roberto Alagna (Tenor)
- Marie-Claire Alain (Orgel)
- Choeur de l'Orchestre de Paris (Chor)
- Choeur d'enfants de L'Union Européenne (Chor)
- Orchestre de Paris (Orchester)
- John Nelson (Dirigent)