wergo WER 6546 2
1 CD • 53min • 1999
01.08.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Irgendwo im weiten Bereich zwischen mystischer Grübelei und gestisch-dramatischer Unmittelbarkeit läßt sich Christoph Staudes (Jg. 1965) erstklassige Kammermusik einordnen. Hochgradig ernsthafte Musik, die an die Grenzen der Wahrnehmung geht und dennoch auf Erfahrbarkeit abzielt, deren kristalline Strukturen in den Ohren irrlichtern und das analytische Nachhören herausfordern. Staude schreibt streng, aber auch sinnlich. Seine Klänge sind kantig, aber sie sind schön. Eine aufrichtige Moderne, die ohne "Post" auskommt und ohne die heimelige Strenge vereinnahmender Schulen. Im gut viertelstündigen Streichtrio zwingt Staude acht miniaturistische Einzelsätze zur logischen Großform zusammen. In den späteren Werken werden Sätze zu formalen Zellen, die auseinander entstehen.
Die Produktion versammelt bei den Interpreten von Smyers bis Svoboda große Namen und große Könner. Die Tonmeister leisteten ganze Arbeit. Im aufwendig gemachten Booklet stören nur die selbstgefälligen pseudo-musikologischen Texte.
Peter Korfmacher [01.08.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Christoph Staude | ||
1 | Streichtrio | |
2 | Le grand ciel gris | |
3 | Nâkodschâyistân |