cpo 999 593-2
1 CD • 57min • 1995
01.12.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Großer Erfolg war weder der dramatischen Kantate des "Bückeburger Bach" beschieden noch ihrem Vorbild. Schon Benedetto Marcello hatte an der Textvorlage Antonio Contis sein ästhetisches Postulat des Vorrangs der Worte vor der Musik erprobt; mehr als 40 Jahre später tat es ihm Johann Christoph Friedrich Bach unter dem Eindruck und hörbar auch dem Einfluß der weltlichen italienischen Musik seiner Zeit nach. Grundidee der Kantate, die Kassandras Weissagung über den Ausgang des Trojanischen Krieges bis hin zu der grausamen Erfüllung ihrer Prophezeiung schildert, ist die Verwirklichung einer offenen Form: Die musikalischen Ausdrucksmittel richten sich nach der Vorgabe des Textes; nimmt man zwei Da capo-Arien aus, so bleibt der Komponist seinem Konzept treu.
Dessen dramatisches Potential als Qualität herauszustellen, gelingt Hermann Max und seinem Kleinen Konzert gut, und die schwedische Altistin Lena Susanne Norin füllt, was immer sich füllen läßt, mit theatralischen Gesten (in der Tiefe wirkt die Stimme der Sängerin allerdings oft recht farbarm). Insgesamt ist das Stück weniger aus musikalischen Gesichtspunkten als aufgrund seines experimentellen Charakters interessant.
Susanne Benda [01.12.2000]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Johann Christoph Friedrich Bach | ||
1 | Cassandra für Alt, Streicher und Basso continuo (Dramatische Kantate) |
Interpreten der Einspielung
- Lena Susanne Norin (Alt)
- Das Kleine Konzert (Orchester)
- Hermann Max (Dirigent)