cpo 999 710-2
1 CD • 68min • 1999
01.02.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Während Brahms als Komponist zwischen Klassizismus und Moderne fast verloren zu gehen droht, schreibt sein Freund, der Komponist und frühe Musikwissenschaftler Heinrich von Herzogenberg sozusagen wirklich im romantischen Idiom. Gerade in dem im Brahms-Todesjahr 1897 entstandenen Klavierquartett richtet sich Herzogenberg in einer sanften, aber dunklen Klanglichkeit ein. Der üppige, im Notturno-Adagio geheimnisvolle Tonfall weist in seinen changierenden Lichtwechseln direkter auf das harmonische Vagabundieren etwa eines Reger voraus als Brahms' metrisch stets gezügelte Schreibweise. Auch das im Detail mit seinen Pizzicati und Stimmverschränkungen originell gearbeitete Streichtrio gibt sich nicht eben asketisch. Andreas Fröhlich und das differenziert streichende und plastisch gestaltende Trio Belcanto Strings denken denn auch gar nicht an Sparsamkeit im Ausdruck; und doch vermeiden sie klangliches Übergewicht, in dem sie die Schwere sich wie von selbst einstellen lassen. Ureigentliche Romantik, die den Blick auf das Brahms-Umfeld bereichert.
Prof. Michael B. Weiß [01.02.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Heinrich von Herzogenberg | ||
1 | Klavierquartett B-Dur op. 95 | |
2 | Streichtrio F-Dur op. 27 Nr. 2 | |
3 | Legenden op. 62 für Violoncello und Klavier |
Interpreten der Einspielung
- Andreas Frölich (Klavier)
- Belcanto ()