Orfeo C 527 002 I
2 CD • 1h 44min • 1980
01.01.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Klassik Heute
Empfehlung
Ernst Kreneks Anfang der 30er Jahre auf einen eigenen Text komponierte Oper Karl V. liegt hier in der vom Komponisten selbst gekürzten Fassung in einer atmosphärisch dichten Live-Aufnahme aus der Felsenreitschule vor. Krenek hatte – nach dem Sensationserfolg seines Jonny spielt auf – eine sehr persönliche, vielfach rezitativisch angelegte Oper um den spanischen König geschrieben, die sich als Folie für die gedankliche Auseinandersetzung mit dem aufkommenden Nationalsozialismus darstellt und um Fragen persönlicher und kollektiver Verantwortung kreist. Die so entstandene Vielschichtigkeit des Librettos führte zwar zu einer Reihung oft fragmentarischer, gezielt offen gehaltener Szenen; in der vorliegenden Aufnahme aber ist es gelungen, die Bruchstücke zusammenzuhalten.
Chor und Orchester agieren unter der Leitung von Gerd Albrecht sehr konzentriert. Die durchweg überzeugenden Solisten überragt Theo Adam in der gigantischen Titelrolle des quasi szenische Selbstgespräche führenden Königs. Adam und seinen Mitstreitern gelingt die Gratwanderung zwischen gesungener und gesprochener Dramatik.
Kalle Burmester [01.01.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Ernst Krenek | ||
1 | Karl V. op. 73 |
Interpreten der Einspielung
- Hanna Schwarz (Sopran)
- Sena Jurinac (Mezzosopran)
- Peter Schreier (Tenor)
- Thomas Moser (Tenor)
- Theo Adam (Baß)
- ORF-Chor (Chor)
- Radio-Symphonieorchester Wien (Orchester)
- Gerd Albrecht (Dirigent)