DG 457 654-2
1 CD • 71min • 1992/94/95
01.12.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Neeme Järvi hat ein Gespür für diese sinfonischen Dichtungen von Sibelius mit ihrem eigenen Ton. Er läßt En saga geheimnisvoll beginnen und dann stark und effektvoll steigern. Die leisen raunenden Töne sind ebenso vorhanden wie die kräftigen, der epische Gestus ist unüberhörbar. Das frühe Frühlingslied, ursprünglich als Improvisation für Orchester komponiert, beginnt einfach und schlicht, wächst dann zu einer sinfonischen Dichtung mit großen Steigerungen. Sehr gelungen auch die Kuolema-Ausschnitte: Valse triste wird gemessen, zurückhaltend, nicht sentimental musiziert, die ebenfalls traurig gemeinte Canzonetta sehr elegant, die Szene mit Kranichen innig, schwebend und voller Klangzauber. Die Valse romantique beschwört den Geist und die Atmosphäre des Wiener Walzers. Der Barde, eine Tondichtung voller Rätsel, düster und elegisch, stürmisch und zurückgenommen, entsteht als musikalische Erzählung, die ihr Rätsel bewahrt. Das Tonpoem Tapiola, das schicksalsschwer anhebt und dann in Fahrt kommt, hat die ihm eigenen herben Züge des Spätwerks.
Peter Heissler [01.12.2000]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Jean Sibelius | ||
1 | En Saga op. 9 | |
2 | Frühlingsgesang op. 16 (Tondichtung) – Moderato e molto sostenuto | |
3 | Valse triste | |
4 | Kranichszene op. 44 Nr. 2 | |
5 | Canzonetta op. 62a | |
6 | Valse romantique op. 62b | |
7 | Der Barde op. 64 (Tondichtung) | |
8 | Tapiola op. 112 (Sinfonische Dichtung) |
Interpreten der Einspielung
- Göteborger Symphony Orchestra (Orchester)
- Neeme Järvi (Dirigent)